Lokalsport SVS richtet den Blick jetzt nach unten

Schermbeck · Fußball-Westfalenligist SV Schermbeck verliert das Heimspiel gegen den Spitzenreiter 1. FC Gievenbeck mit 0:1 und verabschiedet sich erst einmal aus dem Rennen um den Titel. Der Gastgeber hätte einen Punkt verdient gehabt.

 Der SV Schermbeck - hier Nikolaj Zugcic (rechts) - wurde in der Heimpartie gegen den Tabellenführer 1. FC Gievenbeck für seine engagierte Leistung nicht belohnt.

Der SV Schermbeck - hier Nikolaj Zugcic (rechts) - wurde in der Heimpartie gegen den Tabellenführer 1. FC Gievenbeck für seine engagierte Leistung nicht belohnt.

Foto: Lars Fröhlich

Der SV Schermbeck muss in der Fußball-Westfalenliga jetzt endgültig kleinere Brötchen backen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Falkowski verlor gestern Abend vor 200 Zuschauern das Heimspiel gegen den Spitzenreiter 1. FC Gievenbeck mit 0:1 (0:0) und hat sich bei nun elf Zählern Rückstand auf den Ligaprimus erst einmal aus dem Rennen um den Titel verabschiedet. "Der Zug nach ganz oben ist damit abgefahren. Wir müssen in der Tabelle jetzt erst einmal nach unten schauen", sagte Falkowski. Der SVS, bei dem Maik Habitz in der 89. Minute wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte sah, liegt nach einer Serie von vier Spielen ohne Sieg zwar wenigstens bis Sonntag noch auf dem vierten Rang. Er hat allerdings nur sechs Zähler Vorsprung vor den Abstiegsplätzen. Falkowski: "Wir müssen jetzt sehen, dass wir langsam wieder punkten."

Wenigstens einen Zähler hätte sein Personal gestern Abend verdient gehabt, weil der SV Schermbeck in der zweiten Halbzeit klar mehr vom Spiel hatte. Da gelang dem Tabellenführer, der besonders in der Anfangsphase die reifere Spielanlage gezeigt hatte, kaum noch etwas. Gästetrainer Benjamin Heeke sprach dann auch von "einem dreckigen Sieg" seiner Mannschaft. "Wir haben nach der Pause das Glück gehabt, das man eben hat, wenn man an der Spitze steht. Nur deshalb ist uns ein Erfolg gegen einen Gegner gelungen, den wir im Titelrennen auf unserer Rechnung haben", sagte Heeke. Seit gestern Abend ist der SV Schermbeck aber erst einmal kein Konkurrent für den 1. FC Gievenbeck mehr.

Dass dem Gastgeber nicht der Sieg gelang, den er dringend benötigte, um den Anschluss an den Spitzenreiter zu halten, hatte mehrere Gründe. Zum einen ließ der SV Schermbeck dem Kontrahenten in der Anfangsphase zu viel Platz. Dies wurde in der 13. Minute bestraft, als Maik Habitz einen gegnerischen Stürmer nur mit einem Foul kurz vor der Strafraumgrenze stoppen konnte. Christian Keil verwandelte den fälligen Freistoß sehenswert zum 1:0. Der Schermbeck Ersatzkeeper Tim Krückemeier, der den an der Schulter verletzten Benjamin Carpentier vertrat, war chancenlos. "Tim trifft an diesem Treffer keine Schuld", sagte Falkowski.

Der Coach wollte auch der gesamten Mannschaft keinen Vorwurf machen. "Die Spieler haben bis zur letzten Minute alles gegeben." Doch bei allem Einsatz fehlte im Spiel des SV Schermbeck zu oft die Genauigkeit. Ein großes Manko war zudem, dass Kilian Niewerth und Sandro Poch auf den Außenpositionen herzlich wenig gelang. Der Gastgeber schaffte es so nicht, dass Fehlen der gesperrten Offensivkräfte Marc Schröter und Marek Klimczok nur halbwegs zu kompensieren.

Die größten Chancen ergaben sich für den SV Schermbeck nach Standardsituationen, bei denen die Defensivabteilung des Gegners Schwächen zeigte. Maik Habitz (35.), dessen Schuss aus sieben Metern abgeblockt wurde, Marcel Titz (45.), Kevin Rudolph (57.) und Dominik Milaszewski (76.) besaßen die besten Gelegenheiten, den SVS für seine couragierte Leistung wenigstens mit einem Punkt zu belohnen. "Wir hätten ein Unentschieden vom Spielverlauf her auch klar verdient gehabt. Doch uns fehlt derzeit das nötige Glück", sagte Falkowski. Der Spitzenreiter hatte es.

(RP)
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