Leichtathletik Weseler TV verliert sein Aushängeschild

Wesel · Torsten Sanders, der bei der Deutschen Meisterschaft in Ulm den zehnten Platz im Hochsprung belegt, wechselt zu Bayer Leverkusen. Auch Kai Köllmann und Philipp Trutenat, die es zum TV Wattenscheid zieht, verlassen den Verein.

 Torsten Sanders beginnt ab dem 1. September eine kaufmännische Ausbildung in Leverkusen. Der Vereinswechsel ist daher die logische Konsequenz. "Die Möglichkeiten dort, kann man mir in Wesel nicht bieten", sagt der 19-Jährige.

Torsten Sanders beginnt ab dem 1. September eine kaufmännische Ausbildung in Leverkusen. Der Vereinswechsel ist daher die logische Konsequenz. "Die Möglichkeiten dort, kann man mir in Wesel nicht bieten", sagt der 19-Jährige.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Es hätte der krönende Abschluss seiner Zeit beim Weseler TV werden können. Doch die Fußverletzung erwies sich als zu großes Handicap für den Hochspringer Torsten Sanders. Mit übersprungenen 2,05 Metern reichte es nur zum zehnten Platz bei der Deutschen Meisterschaft in Ulm. Mit seiner Bestleistung von 2,17 Metern wäre eine Bronzemedaille herausgesprungen, der Drittplatzierte brachte es nur auf 2,13 Metern. "Das ist schon extrem bitter. Aber ich hatte Angst, den Fuß beim Absprung richtig zu belasten", sagte Torsten Sanders, der ab dem 1. September bei Bayer Leverkusen eine kaufmännische Ausbildung im Büro-Management beginnt und ab diesem Zeitpunkt ausschließlich in Leverkusen trainieren wird. Der Vereinswechsel geht offiziell zum 1. Januar über die Bühne. Auch Kai Köllmann und Philipp Trutenat verlassen dann den WTV in Richtung TV Wattenscheid.

Mit dem Rückzug von Trainer Roman Buhl zeichnete sich bereits im Frühjahr das schrittweise Ende der WTV-Erfolgsgeschichte in der Leichtathletik ab. Die Betreuung der leistungsstarken Wettkampfgruppe wurde aufgeteilt. Neben Einheiten in Wesel ging es für die Hochspringer nach Leverkusen, der Landesleistungsstützpunkt in Rhede war die zweite Anlaufstelle. Den Wechsel zum TSV Bayer Leverkusen bezeichnet Torsten Sanders nun "als das Beste, was mir passieren konnte. Denn in Wesel kann man mir derartige Möglichkeiten nicht bieten", sagte der 19-Jährige, der vor seinen vier Jahren beim WTV in der Leichtathletik-Abteilung der TuS Drevenack aktiv war.

 Stephan Sanders präsentierte sich bei der DM nach einmonatiger Verletzungspause nicht in Topform und schied im Vorlauf über die 110-Meter-Hürden aus.

Stephan Sanders präsentierte sich bei der DM nach einmonatiger Verletzungspause nicht in Topform und schied im Vorlauf über die 110-Meter-Hürden aus.

Foto: Birkenstock, Wolfgang

Auf einen neuen Trainer muss er sich nicht einstellen. Hans-Jörg Thomaskamp ist für weiterhin für Torsten Sanders verantwortlich. Dabei wird sich der Hochspringer in Sachen Trainingsintensität neu orientieren müssen. "Es läuft auf tägliche Einheiten hinaus. Er wird rund 50 Prozent mehr trainieren als jetzt", sagte Thomaskamp, der Torsten Sanders Potenzial bescheinigt. "Wenn wir die technischen Mängel in den Griff bekommen, dann ist vieles möglich. Da kann es schnell in international interessante Höhen gehen. Das traue ich ihm schon zu."

Für Manfred Frach sind die Wechsel von Torsten Sanders, Kai Köllmann und Philipp Trutenat eine logische Konsequenz. "Das ist für sie der nächste Entwicklungsschritt, der bei uns nicht mehr geht", meinte der Leichtathletik-Abteilungsleiter des WTV. Bis auf dieses Trio geht Frach allerdings davon aus, dass "sonst niemand wechselt". Talente, wie Simon Heweling und Stefan Tigler, seien dafür "noch zu jung".

Ins Leichtathletik-Internat des TV Wattenscheid wechseln zum Schuljahresbeginn Philipp Trutenat und Kai Köllmann. Letzterer war am Wochenende der einzige WTV-Starter, der topfit bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm an den Start ging. In der 100-Meter-Staffel der Startgemeinschaft Rhede/Sonsbeck/Wesel reichte es mit einer neuen Bestzeit von 41,26 Sekunden zum neunten Rang.

Das Weseler Kontingent bei den Titelkämpfen in Ulm vervollständigte Stephan Sanders. Wie auch sein Bruder Torsten zählte der 21-Jährige wegen einer Oberschenkelverletzung im Vorfeld zu den Wackelkandidaten. Nach seiner einmonatigen Pause fand er nicht wirklich in den Wettkampf über die 110-Meter-Hürden. "Ich hätte nie gedacht, dass das Gefühl für die Hürden komplett weg ist", sagte er. Mit 15,10 Sekunden schied Sanders als Siebter seines Vorlaufs aus.

(RP)
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