Wesel Stadt sucht 3000 Quadratmeter großes Areal für Kita-Neubau

Wesel · Wie sich die Zeiten doch ändern: Im Sommer 2005 musste die damalige Kindertagesstätte an der Gabainstraße im Schill-Viertel schließen, weil es in Wesel zu viele Kita-Plätze und zu wenige Kinder gab.

Mittlerweile aber steigt die Zahl der Geburten, es gibt Zuzüge (auch durch die Familien von Nato-Soldaten aus der Schill-Kaserne) und eine ganze Reihe Flüchtlingskinder. Die Folge ist: Wesel muss in den nächsten Jahren dringend zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder unter und über drei Jahren schaffen. Besonders groß ist der Bedarf im östlichen Stadtgebiet. Das heißt konkret: Die Verwaltung sucht unter anderem im Schill-Viertel, auf dem Fusternberg und in Schepersfeld nach einem geeigneten und bezahlbaren Grundstück, auf dem eine neue Kindertagesstätte mit vier Gruppen errichtet werden kann. "Wir prüfen derzeit drei Optionen. Unser Ziel ist es, falls alles optimal läuft, den Grundstein für den Neubau 2018 zu legen und Ende des Jahres diese Einrichtung dann auch zu eröffnen." Das erklärte Fachbereichsleiterin Ila Brix-Leusmann von der Jugendamtsverwaltung gestern am Rande des Jugendhilfeausschusses auf Anfrage der Rheinischen Post. Gesucht wird ein 2700 bis 3000 Quadratmeter großes Grundstück. Welche drei Optionen derzeit geprüft würden, dazu wollte Ila Brix-Leumann allerdings nicht sagen.

Es kann aber davon ausgegangen werden, dass ein Grundstück auf dem Fusternberg besonders interessant wäre, weil hier in den nächsten Jahren womöglich zusätzliches Bauland ausgewiesen wird und junge Familien anziehen dürfte. Stichwort: Ex-Tretford-Areal. Dass eine Kita mit vier Gruppen in einem bestehenden Gebäude eingerichtet werden könnte, das kann Brix-Leusmann so gut wie ausschließen.

Während der Sitzung gab die Fachbereichsleiterin einen Überblick über die aktuelle Situation. So wird es zu Beginn des Kindergartenjahres 2017/18 im Sommer 33 Tagesstätten (unter anderem sind das frühere Forstamt an der Straße Am Nordglacis mit zwei Gruppen und eine neue Tageseinrichtung im geplanten Hessenviertel bereits eingerechnet) und vier Großtagespflegestellen geben. Derzeit liegt die Betreuungsquote von Kleinkinder im Alter von ein und zwei Jahren bei 45 Prozent. Im nächsten Kindergartenjahr dürfte sie auf 48 Prozent, 2018/19 auf 50 und 2019/20 auf 55 Prozent steigen. Zum 1. August 2017 werden knapp 2000 Kinder in Tagesstätten betreut.

Alle stimmberechtigten Mitglieder des Jugendhilfeausschusses haben sich dafür ausgesprochen, dass die Verwaltung nun intensiv nach einem Baugrundstück suchen soll, um möglichst schnell die nötige Tagesstätte errichten zu können. Wer den Neubau später einmal als Träger übernehmen könnte, ist noch völlig offen.

(RP)
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