Wesel Tanzen, Störche und eine Sprachschule

Wesel · Die Bislicher Karnevalssitzung bei Pooth geizte nicht mit Höhepunkten. Sogar einen Fake-Prinzen durfte ich begrüßen.

Als Piloten und Stewardessen trat diesmal das Bislicher Männerballett "Die Pariser" auf und begeisterte mit seinem Auftritt das närrische Publikum in Bislich.

Als Piloten und Stewardessen trat diesmal das Bislicher Männerballett "Die Pariser" auf und begeisterte mit seinem Auftritt das närrische Publikum in Bislich.

Foto: Joosten

Noch 15 Minuten bis zum Beginn der Sitzung. Egal, wie lange ich das schon mache, aber nervös bin ich trotzdem. Gehört wohl auch dazu. Noch ein schneller Blick auf den eigenen Text, das gesamte Programm und dann geht's raus. Raus in den bis auf den letzten Platz gefüllten Saal der Gaststätte Pooth, in dem wir Bislicher in diesem Jahr nach 15-jähriger Abwesenheit wieder unsere Karnevalssitzung feiern.

Die Stimmung ist super, das närrische Publikum trägt einen auf die Bühne. Ich bin mal wieder in meine "Hermann"-Rolle geschlüpft, lasse zu Beginn der Sitzung die Ereignisse aus dem Vorjahr Revue passieren. Dann darf ich unsere Kinder-Tanzgruppe "Flotte Motten" ankündigen, die unsere Sitzung seit einigen Jahren bereichert. Ohnehin haben wir in diesem Jahr wieder einige tänzerische Leckerbissen zu bieten. Doch bevor die nächste Tanznummer ansteht, kommt erst noch das Bislicher Tambourcorps auf die Bühne. Auch es ist ein gern gesehene Gast und bringt das Publikum schnell zum Schunkeln.

Dann der Auftritt der Show-Tanzgruppe "No Name" aus Mehr. Ein echter Höhepunkt - die jungen Mädchen tanzen sich in die Herzen der Bislicher Narren. Mit einer Zugabe müssen sie sich aber noch ein wenig gedulden. Denn zuvor haben noch acht junge Nachwuchs-Darsteller ihren großen Auftritt. "Wenn ich nicht auf der Bühne wäre..." - diesen Sketch hatte die Gruppe schon mit Erfolg beim Kinderkarneval und bei der Altweiber-Sitzung im Ort aufgeführt. Diesmal musste sie ihn sogar zweimal darbieten, so sehr waren die Zuschauer begeistert.

Dem zweiten Auftritt von "No Name" folgt dann der Gardetanz des HKV 86 aus Haffen. Da kamen Freunde des klassischen Karnevalstanzes voll auf ihre Kosten. Ich bin derweil froh, dass mein Kostüm derart luftig ist, denn auf der Bühne ist es irre warm. Und ich bin außerdem froh, dass ich Philipp Feine an meiner Seite habe, der mir bei den Unmengen unserer traditionellen Bifi-Orden hilft und mich darauf aufmerksam macht, wenn Blumensträuße überreicht werden müssen oder Umbaupausen nötig sind.

Weiter geht's im Programm mit dem Comeback des Jahres. Denn große Teile des alten Männerballetts haben sich nach ihrem Abschied im Jahr 2000 noch einmal zusammen geschlossen, um erneut ihr tänzerisches Vermögen unter Beweis zu stellen. Dafür ernteten sie als "Bislich Revival" jede menge Applaus. Eine gute Idee war auch die "Sprachschule für Zugezogene". Lehrerin Dennis Bohländer erklärte ihren Schülern Tobias Engels, Matthias Terlinden, Sascha Wüst, Michael Korz und Lukas Giesen, wie man in Bislich richtig spricht. Lukas Giesen war neben Alexander Droste auch einer von zwei Störchen, die so ihre Probleme beim Fliegen hatten.

Und dann durfte ich doch tatsächlich noch den Weseler Prinzen begrüßen. Doch am Ende war es nicht wirklich Ludger II., sondern "nur" Sven Wikker, der von Tobias Engels belehrt wurde, dass der wahre Karneval nicht in Wesel sondern in Bislich stattfindet. Den Abschluss bildete das Männerballett "Die Pariser". Ohne Zugabe ließen die Bislicher Narren sie nicht von der Bühne. Dann ist es geschafft! Ich bin geschafft - Finale und runter von der Bühne. Schön war's!

(me)
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