Wesel Technik vernetzt Generationen

Wesel · Klar, junge Leute sind fit am Computer. Jetzt geben sie ihr Wissen bei einem bemerkenswerten Projekt weiter: AVG-Schüler unterrichten Senioren am PC. Das Interesse ist enorm.

„Ich weiß noch nicht einmal, wie man das Ding anmacht“, lachte Heike Schmidt aus Wesel. Am Dienstag erklärten Schüler der Stufe 11 des Andreas-Vesalius-Gymnasiums im Rahmen eines Computerkurses Kursteilnehmern im fortgeschrittenen Alter den Umgang mit einem PC. „Die Schüler können hier den älteren Generationen noch richtig etwas beibringen“, erklärte Initiatorin Ilke Goßens vom Mehrgenerationenhaus St. Josef in Wesel.

Mathelehrer Hense half

Sie hatte die Idee zu dem Anfängerkurs. In der St. Franziskus-Kirche am Birkenfeld boten sich im hauseigenen Internetcafé passende Räumlichkeiten. „Ich habe sofort zugesagt, als ich von der Sache erfuhr“, so Café-Betreiber Uwe Bienert. Unterstützung kam auch vom Andreas-Vesalius-Gymnasium.

Mathe- und Informatiklehrer Sebastian Hense leitete den Kurs zusammen mit seinen Schülern. „Ich habe in der Informatikklasse nachgefragt, ob Schüler Interesse hätten, älteren Menschen den Umgang mit dem PC zu erklären und bin sofort auf großes Interesse gestoßen“, so der junge Lehrer. Hense erklärte zunächst den Grundaufbau eines Computers. Fragen zu Tastatur, Maus, Scanner und Internet wurden behandelt. Dann trainierte man mit dem Malprogramm Paint der Umgang mit der Maus.

„Die jungen Leute können es einem einfach besser erklären. Im Gegensatz zu uns sind sie mit dem Computer aufgewachsen“, so Bärbel Getz aus Hamminkeln. Friedhelm Licht aus Wesel konnte bereits auf einige PC-Erfahrung verweisen. „Mit dem Computer kann ich eigentlich umgehen. Jetzt möchte ich gerne lernen, wie man Programme installiert“, so Licht. Kein Problem: Der Kurs dauert fünf Wochen, und Sebastian Hense hat stets Arbeitsblätter parat. „Da kommt der Lehrer dann doch durch“, lachte er.

Die Schüler führten die PC-Neulinge mit großem Elan in das technische Neuland ein. Dennis Götz (16) musste beruhigend auf Heike Schmidt einwirken. „Bei der Fülle an neuen Informationen ist es klar, dass man erst einmal nervös wird“, so Götz. Nach wenigen Minuten konnten jedoch bereits Erfolge erzielt werden. Doris Lohmann aus Ginderich hatte sich im Malprogramm schnell zurechtgefunden. „Ich muss jetzt nur noch herausfinden, wie man das Bild dreht“, erkärte sie. Doch da war Sebastian Müller (16) schon zur Stelle und half. Margarethe Schwarz (17) führte in die Spielesammlung der PC ein. So trainierte so mancher am digitalen Flipper und beim Kartenspielen seine Fähigkeiten an der Tastatur.

(RP)
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