Niederrhein Till und Tilla wieder da

Niederrhein · Das Till-Moyländer Storchenpaar "Till und Tilla" ist auf sein angestammtes Nest zurückgekehrt und macht nun mit lautem Klappern auf sich aufmerksam.

Niederrhein: Till und Tilla wieder da
Foto: Andreas Wolff

Wenn die Störche kommen, freuen sich die Menschen. Das ist jetzt in Till-Moyland so. Dort haben - in diesem Jahr besonders früh - "Till und Tilla" ihr Nest bezogen. Im Dorf sind sie die Attraktion Nummer Eins.

Andreas Wolff ist seit vielen Jahren ein großer Fan der Klapperstörche. Der langjährige Vorsitzende des örtlichen Heimatvereins hat in den letzten Wochen genau beobachtet, ob sich auf den Nistplätzen im Dorf etwas tut. Pünktlich zu Karneval war es endlich so weit. "Angesichts des allgemeinen närrischen Trubels von der Öffentlichkeit weitestgehend unbemerkt ist das Till-Moyländer Storchenpaar Till und Tilla auf sein seit einigen Jahren angestammtes Nest zurückgekehrt und macht nun mit lautem Klappern auf sich aufmerksam: ,Schaut her, wir sind wieder da'", schreibt Wolff unserer Redaktion.

Es handelt sich um Weißstörche, die alljährlich weite Strecken zwischen ihren Brut- und Winterquartieren zurücklegen. Wenn sie zum Ende des Winters, von Ost- bis Südafrika kommend, an den Niederrhein zurückkehren, haben sie etwa 10.000 Flugkilometer hinter sich gelegt. Allerdings gibt es auch zunehmend Störche, die auf der iberischen Halbinsel oder in Nordafrika überwintern.

"Manche Weißstörche wollen gar nicht mehr weg und bleiben ganzjährig in der hiesigen Region", sagt Stefanie Heese von der Nabu-Naturschutzstation Kranenburg. Solche Tiere könne man rund um Zyfflich oder Keeken sehen. Aber auch dort erwarten wir in den nächsten Wochen Storchenzugvögel", sagt Heese.

Das Nest von Till und Tilla befindet sich hoch oben auf einem Masten auf dem Lindenhof und ist eines von fünf in Till-Moyland.

Seit vier oder fünf Jahren kommen sie jedes Jahr dorthin. Sie sind zwar nicht beringt, doch Wolff ist "zu 99 Prozent sicher", dass es das altbekannte Storchenpaar ist und es sich nicht um Artgenossen handelt. Seine Begründung: Fremde Storche wären nicht zielgerichtet zu diesem Nistplatz geflogen, sondern hätten sich erstmal umgesehen.

Äußerst bemerkenswert findet es der Storchenfan Wolff, dass beide Tiere am gleichen Tag angekommen sind. So schildert er das übliche Verhalten von Storchenpaaren: "Normalerweise trifft Vater Adebar schon etliche Tage vor seiner Partnerin ein und besetzt geduldig auf diese wartend das vorjährige Heim. Erst wenn die "Langersehnte" auch nach einigen Wochen nicht eintrifft, bemüht sich der ,verwitwete' Storchenvater um eine neue Partnerin, mit der er dann eine neue Familie gründet, manchmal auch zum Leidwesen der verspätet eintreffenden ,Gattin'.

In heftigen Kämpfen wird dann die Siegerin ermittelt, und die Unterlegene versucht ihr Glück bei einem Witwer oder einem Junggesellen."

Bei Till und Tilla herrscht jedoch, sehr zur Freude der Dorfbevölkerung, Friede und Einvernehmen auf dem Nest, das nun in gemeinsamer Arbeit renoviert und ausgebaut wird.

"Bleibt wie alljährlich zu hoffen, dass den beiden eine erfolgreiche Brutzeit und eine gelungene Aufzucht vergönnt sein mögen, auf dass sich im nächsten Jahr der Kreis wieder schließt", schreibt Wolff.

(RP)
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