Hamminkeln/Wesel Trauer um "German Doctor" Werner Schraa

Hamminkeln/Wesel · Der frühere ärztliche Direktor des Weseler Marien-Hospitals ist im Alter von 83 Jahren gestorben.

 Kürzlich wurde Dr. Werner Schraa, der in Marienthal gewohnt hat, für sein 50-jähriges Arztjubiläum geehrt.

Kürzlich wurde Dr. Werner Schraa, der in Marienthal gewohnt hat, für sein 50-jähriges Arztjubiläum geehrt.

Foto: Klaus Nikolei

Dr. Werner Schraa ist tot. Der frühere ärztliche Direktor des Weseler Marien-Hospitals, Vater von sechs erwachsenen Kindern, starb Dienstagabend im Alter von 83 Jahren nach kurzer Krankheit im Kreise seiner Familie. "Er ist friedlich eingeschlafen", teilte sein Sohn Rolf Schraa mit. Der Leichnam von Dr. Schraa wird in Marienthal beigesetzt, wo er mehr als 20 Jahre lang gelebt hat. Die Beerdigung beginnt morgen, 10 Uhr, auf dem Friedhof an der Klosterkirche. Die Bläser des Rheinischen Schleppjagdvereins werden ihrem verstorbenen Mitglied mit Hörnersignalen die letzte Ehre erweisen.

Dr. Schraa, der erst kürzlich für sein 50-jähriges Arzt-Jubiläum von der Ärztekammer Nordrhein ausgezeichnet wurde, war weit über die Grenzen der Region bekannt. Denn als "German Doctor" war der Chirurg zwischen seinem 64. und 78. Lebensjahr mehrfach für das Komitee "Ärzte für die Dritte Welt" in den Armenvierteln von Kenias Hauptstadt Nairobi, in Manila und in Kalkutta im Einsatz.

Besonders stolz war der gläubige Katholik, der in Bottrop geboren und in Essen aufgewachsen war, auf seinen Einsatz beim Besuch von Papst Johannes Paul II. im Marienwallfahrtsort Kevelaer. Dr. Schraa bildete Anfang Mai 1987 zusammen mit einem Kollegen und zwei Anästhesiepflegern das Team im Notarztwagen des Malteser-Hilfsdienstes. Wäre der Papst, so wie im Mai 1981, Opfer eines Attentats geworden oder wäre ein anderer Notfall eingetreten, wären die Spezialisten des Marien-Hospitals für die Versorgung verantwortlich gewesen. Der Notarztwagen fuhr seinerzeit unmittelbar hinter dem weltberühmten Papamobil.

Dr. Schraa hatte aber nicht nur ein Herz für Menschen, sondern auch für Tiere. Zu seiner Zeit als Chirurg am Marien-Hospital operierte er einen Schimpansen aus dem Duisburger Zoo, der einen Leistenbruch erlitten hatte.

(RP)
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