Serie: Unser Wasser Trinkwasser auf Herz und Nieren prüfen

Wesel · Damit die Qualität gleichbleibend hoch bleibt: Im Rahmen der Serie "Unser Wasser" geht's heute um das Thema "Proben".

 Um die hohe Qualität des in Flüren produzierten Trinkwassers zu gewährleisten, nimmt Bodo Urbat (l.) vom Rheinisch-Westfälischen Institutes für Wasser – hier mit Markus Pechner von den Stadtwerken – einmal pro Woche eine Probe.

Um die hohe Qualität des in Flüren produzierten Trinkwassers zu gewährleisten, nimmt Bodo Urbat (l.) vom Rheinisch-Westfälischen Institutes für Wasser – hier mit Markus Pechner von den Stadtwerken – einmal pro Woche eine Probe.

Foto: Malz

WESEL Dass Trinkwasser einen so hervorragenden Ruf genießt und nicht umsonst als Lebensmittel Nummer 1 gilt, hängt nicht zuletzt mit den strengen und ständig durchgeführten Kontrollen zusammen. Um eine gleichbleibend hohe Qualität des Grundwassers im Weseler Wasserschutzgebiet zwischen Brünen und Flüren zu gewährleisten, beziehungsweise bei möglichen Qualitätsänderungen frühzeitig eingreifen zu können, lassen die Stadtwerke mehrfach im Jahr Proben ziehen. Und zwar im direkten Umfeld der elf Brunnen des Flürener Wasserwerks.

"Mit der Probenentnahme und der Analyse haben wir das Rheinisch-Westfälische Institut für Wasser — Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft in Mülheim an der Ruhr beauftragt, das vom NRW-Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz zugelassen ist", erklärt Peter Bootz, seines Zeichens Technischer Prokurist der Stadtwerke. Einen Teil der Wasserproben nehmen die IWW-Spezialisten in Mülheim unter die Lupe. Andere werden unmittelbar nach der Entnahme auf mikrobiologische, chemische und physikalische Parameter sowie Rückstände von Pflanzenschutz- und Behandlungsmitteln (PBSM) untersucht. Über die Ergebnisse wird die Düsseldorfer Bezirksregierung als zuständige Überwachungsbehörde informiert.

Neben dem Grundwasser wird natürlich auch das im Flürener Wasserwerk aufbereitete "fertige" Trinkwasser auf mögliche Verunreinigungen oder Krankheitserreger untersucht. "Das passiert am Wasserwerksausgang und an 25 mit dem Gesundheitsamt festgelegten Probenahmestellen im Wasserrohrnetz", sagt Peter Bootz. Jährlich werden rund 300 mikrobiologische beziehungsweise bakteriologische Proben entnommen und vom IWW untersucht. Die Ergebnisse werden anschließend dem Weseler Gesundheitsamt übermittelt.

Werden bei den Proben beispielsweise Colibakterien entdeckt, deutet das auf einen Rohrbruch oder eine Verunreinigung des Wassers durch Fäkalien hin. "In solchen Fällen wird sofort eine weitere Probe genommen und analysiert, außerdem zeitgleich das Wasserrohrnetz im näheren Umfeld gespült", sagt Bootz. Doch das komme praktisch nie vor. Keinerlei Probleme gibt es in Wesel mit Pflanzenschutz-Rückständen im Trinkwasser, versichert der Diplom-Ingenieur. Allerdings finden sich gelegentlich Keime, die auf eine "Stagnation oder einen Rohrbruch hinweisen". Auch dann wird gespült, nachgeprobt und analysiert.

Übrigens findet einmal im Jahr noch eine gemeinsame Begehung der Stadtwerke mit Vertretern der zuständigen Behörden der Bezirksregierung und des Gesundheitsamtes sowie einem Vertreter der Landwirtschaftskammer statt. "Anschließend besprechen wir die Ergebnisse und legen gegebenenfalls Änderungen beziehungsweise Maßnahmen fest, um Mängel abzustellen oder gar den gesamten Ablauf zu optimieren", sagt Peter Bootz.

(RP/sgo)
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