Wesel Umbenennung kostete Stadt Emmerich 16.700 Euro

Wesel · Bislang hat erst eine einzige Stadt im Kreis Kleve ihren Namen geändert. 2001 wurde Emmerich zu "Emmerich am Rhein". Die Kommune wollte damit die Lage am Rhein mehr in den Fokus rücken und weg vom reinen Image der Grenzstadt. Jetzt setzt die zweite Stadt im Kreis auf einen neuen Namen. Kevelaer wird sich in Wallfahrtsstadt Kevelaer umbenennen. Hintergrund ist unter anderem das Jubiläum 375 Jahre Wallfahrt. Der Zusatz sei eine klare Aussage, die auch für die Vermarktung der Stadt nach außen hin positiv sei. "Damit wird die Identität von Kevelaer noch einmal verdeutlicht", sagt Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns aus Kevelaer.

In Emmerich ist die Änderung des Namens dem Bürgermeister längst in Fleisch und Blut übergegangen. "Wenn mich jemand fragt, wo ich wohne, sage ich natürlich: Emmerich am Rhein", erläutert Peter Hinze. Zwar lasse es sich kaum in konkreten Zahlen ausdrücken, ob und was die Änderung der Stadt gebracht habe. "Aber der neue Name hat ein positives Gefühl transportiert, daher legen wir schon Wert darauf, dass auch der volle Stadtname genannt wird", sagt der Bürgermeister. Auf Tourismusmessen habe sich gezeigt, dass die Besucher durch den Zusatz "am Rhein" schon gleich eine direkte Verbindung zu der Stadt hatten, auch wenn sie noch nie von Emmerich gehört haben. Auch die Vermarktung sei mit dem Begriff einfacher. 16.700 Euro hatte Emmerich seinerzeit für die Umbenennung zahlen müssen, der Löwenanteil von 15.700 Euro fiel dabei für die Änderung der Ortsschilder an, der Rest für Briefpapier, Siegel oder Stempel. Kevelaer kalkuliert aktuell mit 4200 Euro für die geänderten Ortsschilder

Die Hinweis-Schilder an der Autobahn wurden übrigens nicht geändert. Dort steht immer noch schlicht "Emmerich". Die Änderung der Schilder sei der Behörde Straßen NRW zu teuer gewesen, erläutert Bürgermeister Peter Hinze.

In Rees hatten die Sozialdemokraten vor fünf Jahren die Initiative ergriffen. Sie wollte, dass die Kommune den Zusatz "Älteste Stadt am Unteren Niederrhein" bekommt. Die Verwaltung hatte daraufhin durchgerechnet, dass das reine Austauschen der Ortsschilder rund 13.000 Euro kosten würde. Die Umbenennung wurde schließlich verworfen.

Bürgermeister Christoph Gerwers hatte seinerzeit auch etwas ironisch gesagt: "Bis ich als Autofahrer ,Älteste Stadt am Unteren Niederrhein" auf dem Ortsschild gelesen habe, bin ich doch längst an Rees vorbeigefahren."

(RP)
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