Angriff auf Stadtfest Unbekannte treten 28-jährigen Weseler nieder

Wesel · Während des Stadtfestes in Wesel wurde Sven Wehner Opfer von brutalen Tätern. Mehrere Unbekannte schlugen und traten auf ihn ein. Nun sucht die Polizei Zeugen.

 An dieser Stelle unweit des Weseler Steigers wurde Sven Wehner in der Nacht vom 5. auf den 6. August brutal zusammengeschlagen.

An dieser Stelle unweit des Weseler Steigers wurde Sven Wehner in der Nacht vom 5. auf den 6. August brutal zusammengeschlagen.

Foto: Klaus Nikolei

Die Polizeibilanz zum PPP-Fest vor wenigen Tagen fiel vergleichsweise positiv aus. Außer drei kleineren Körperverletzungen vermeldete die Polizei keine besonderen Vorkommnisse. Einen Fall hat die Pressestelle der Polizei allerdings nicht gemeldet - er zeigt, dass man selbst bei Wesels größtem Stadtfest auf offener Straße nicht davor gefeit ist, zusammengeschlagen zu werden.

Das PPP-Fest 2017 wird Sven Wehner in dieser Hinsicht in denkbar schlechter Erinnerung behalten. Denn in der Nacht vom 5. auf den 6. August war er gegen 2.30 Uhr von mehreren Unbekannten in Höhe des Brückenpfeilers an der Rheinpromenade niedergeschlagen und ins Gesicht getreten worden. Sven Wehner, der zuvor im Yachthafen gefeiert hatte und auf dem Weg nach Hause war, erlitt mehrere Prellungen und eine Gehirnerschütterung. Außerdem wurde ihm seine Halskette gestohlen. Und sein Schlüsselbund ist bislang auch nicht wieder aufgetaucht.

Lange wurde keine Anzeige verfasst

Dass dieser Fall von schwerer Körperverletzung bislang nicht öffentlich gemacht wurde, liegt vor allem an Sven Wehner selbst. Denn statt auf den alarmierten Rettungswagen und die Polizei zu warten, eilte der 28-Jährige nach Hause in die Wohnung an der Fischertorstraße. Von dort ging er allerdings, in Begleitung einer Freundin der Familie, ins Marien-Hospital, um sich dort behandeln zu lassen.

"Es war ein Fehler von mir, nicht auf die Hilfskräfte zu warten. Denn so wurde auch keine Anzeige verfasst", sagt Sven Wehner. Auch als er zwei Tage nach dem Überfall bei der Polizeiwache in Wesel nachfragte, ob denn dort womöglich sein Schlüssel abgegeben worden sei, wurde der Fall nicht aktenkundig. "Im Gespräch habe ich den Polizisten von der Tat erzählt. Einer der Beamten hat mir dann erklärt, dass es keinen Sinn mache, eine Anzeige zu schreiben. Denn ich könne die Täter ja nicht beschreiben. Und nach einem halben Jahr würde die Sache dann sowieso eingestellt."

Polizei rät, immer Anzeige zu stellen

Doch kann das wirklich sein, dass der brutale Überfall die Polizei nicht interessiert, weil die Wahrscheinlichkeit so gering ist, dass die Täter je ermittelt werden? Andrea Magraf, Sprecherin der Kreispolizeibehörde in Wesel, kann sich das nicht vorstellen. Sie hat auf Anfrage unserer Redaktion recherchiert und herausgefunden, wer am Dienstag nach dem PPP auf der Wache Dienst hatte. "Ich konnte mit dem Kollegen selbst nicht sprechen, weil er sich im Urlaub befindet. Aber ich kenne ihn als sehr zuverlässig. Der würde niemals jemanden abwimmeln." Sie ist überzeugt, dass es sich da um ein Missverständnis handeln müsse. Aber wenn es anders gewesen sein sollte, wäre das natürlich nicht in Ordnung.

Generell kann Andrea Margraf nur jedem raten, der Opfer eines Verbrechens geworden ist, Anzeige zu erstatten. "Wir haben nämlich die Möglichkeit, öffentlich mögliche Zeugen zu bitten, sich zu melden. Außerdem könnte sich herausstellen, dass irgendwann eine Tätergruppe gefasst wird, die bei der Vernehmung auch die Tat beim PPP-Fest gesteht. Wenn wir aber keinen Vorgang haben, werden der oder die Täter auch nicht bestraft", so Margraf.

In diesem Zusammenhang bittet sie mögliche Zeugen des Überfalls auf Sven Wehner sich unter der Rufnummer 0281 1070 bei der Polizei zu melden.

(RP)
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