Hamminkeln Van Nahmen will hoch hinaus

Hamminkeln · Die Erweiterung der Obstkelterei wird konkret. Der Planungsausschuss berät darüber. Auch die Verkehrsbelastung soll sich durch die Konzentration am Firmensitz Diersfordter Straße verbessern.

Hamminkeln: Van Nahmen will hoch hinaus
Foto: Ekkehart Malz

Den ersten Schritt hatte der Rat schon im Mai getan: mit dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan des Hamminkelner Traditionsbetriebs und Premium-Obstkelterei van Nahmen. Begleitet wurde der Beschluss von Kritik am wachsenden Verkehr auf der Diersfordter Straße.

Nun hat die Obstkelterei ihre Pläne für die Erweiterung des Firmengeländes in zentraler Lage konkretisiert. Der in der Loikumer Bürgerhalle tagende Planungsausschuss soll nun am Mittwoch, 21. September, den weiteren Weg für das Verfahren frei machen. Damit ist das Thema Verkehrsbelastung aber noch nicht ausgestanden. "Es geht um die gesamte Hamminkelner Mitte, also um die Verkehrsabläufe auch im Zusammenhang mit der geplanten Bebauung Raiffeisenstraße. Das will ich als nächstes angehen", sagte Bürgermeister Bernd Romanski und seit Neuestem auch Planungschef der Regierungspräsidentin.

Gut möglich, dass diese Frage auch im nächsten Schritt, der Beteiligung von Behörden und Bürgern angesprochen wird. Nicht nur Nachbarn hatten im Vorfeld eine Zunahme des Verkehrs befürchtet. Das Gegenteil soll der Fall sein, weil "diverse Transporte zu Lagern innerhalb des Ortskerns von Hamminkeln" wegfallen, argumentieren die Planer.

Ziel von van Nahmen ist es unter anderem, die vorhandenen Außenlager an der Industriestraße und am Loikumer Rott, die heute erhebliche Lieferverkehre produzieren, am Hauptstandort Diersfordter Straße zu konzentrieren. Dazu soll die bisher ausgelagerte Flaschenetikettierung am Firmensitz erfolgen. Außerdem werden Abfüllung und technische Anlagen auf den neuesten Stand gebracht. Folge: "Die Minderung der Schallimmissionen, die Reduzierung der Abwassermengen und die Verbesserung der CO2-Bilanz", so das Ingenieurbüro Tuttahs & Meyer. "Wirtschaftlichere Abläufe und eine umweltschonendere Transportkette" ergeben sich, sagt dazu die Verwaltung. Dazu will die Obstkelterei in neue Technik investieren, die Ressourcen einspart. So wird die Waschanlage für die Flaschen, ein ratterndes, altes technisches Schätzchen, mit weniger Wasser auskommen. Angesichts steigender Qualitätsstandards im Lebensmittelbereich soll dies auch eine Maßnahme sein, künftige Anforderungen zu erfüllen.

Die Bewegung am Firmensitz Diersfordter Straße wird erheblich sein. So soll das Betriebsgelände südlich erweitert werden. Auch eine neue Lagerhalle (2000 Quadratmeter) für die fertigen Produkte, Versand und Bereitstellung soll errichtet werden. Gegenüber der Rathausstraße wird eine zweite Firmenzufahrt entstehen, womit sich der künftig rundlaufende Verkehr auf dem Betriebsgelände vereinfachen lässt. Das Firmenareal wächst auf diese Weise deutlich von heute 9000 auf 17.000 Quadratmeter. Es enthält aber auch knapp 2000 Quadratmeter, die nicht für die Erweiterung benötigt werden. Auch mittelfristig soll weiter umgebaut werden. Das betrifft den Keltereibetrieb, das Saftlager, die Verwaltung und den beliebten Privatverkauf. Aber erst, wenn die neue Lagerhalle der Obstkelterei fertig gestellt ist.

(RP)
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