Hamminkeln Verkehrsverein will Gut Vogelsang würdigen

Hamminkeln · Der HVV-Ehrenvorsitzende Heinz Breuer hat sich Gedanken um das neue Baugebiet auf dem alten Sportplatz gemacht.

 Blick auf Gut Vogelsang. 1945 diente es als Hauptverbandsplatz und Lazarett, auch für die Zivilbevölkerung, und nach dem Krieg als Wohnraum für fünf Familien.

Blick auf Gut Vogelsang. 1945 diente es als Hauptverbandsplatz und Lazarett, auch für die Zivilbevölkerung, und nach dem Krieg als Wohnraum für fünf Familien.

Foto: Koster

Direkt nach dem Spatenstich für das neue Baugebiet auf dem alten Sportplatz an der Brüner Straße in Hamminkeln schlägt Heinz Breuer, Ehrenvorsitzender des Hamminkelner Heimat- und Verkehrsvereins (HVV), einen klangvollen Namen für das neue Viertel vor: "Vogelsang". Dies regt er in einem neuen Brief an Bürgermeister Bernd Romanski (SPD) an.

Der Name passt aus Breuers Sicht aus geschichtlichen Gründen zum Ort. Das Gebiet und weitere Flächen wurden im 1944 von Gut Vogelsang an die Gemeinde Hamminkeln verkauft. Eigentümer war damals ein Bürgermeister von Oldenburg, Kurt Meyerhoff, der Großvater der jetzigen Eigentümerin Margit Schade. Heinz Breuer berichtet: "Bereits 1942 erfolgte auf Antrag der Gemeinde Hamminkeln eine Vermessung des Gebietes zum Zwecke der Aufteilung von Baugrundstücken als Nebenerwerbsstellen, jeweils 1000 Quadratmeter groß zur Haltung von Kleinvieh. Diese komplette Fortführungsvermessung mit Grenzsteinvermarkung und Grenzverhandlung mit 16 Baugrundstücken längs der Brüner Straße und 15 Baugrundstücken entlang des öffentlichen Feldweges Kerschenkamp wurde nach dem Krieg aufgegeben. Die neue Aufteilung erfolgte dann 1951 durch die Gemeinde Hamminkeln zum Bau von Wohnhäusern für ostvertriebene Siedler und die spätere Anlegung des Sportplatzes."

Interessant auch: Die heutige Umgehungsstraße B 473 war nur möglich durch den Abriss eines landwirtschaftlichen Gebäudes des Gutshauses und durch die Abtretung einer größeren Straßenfläche mit Durchschneidung der wunderschönen Gutshausallee durch die heutige Straße. Ein Stück Hamminkelner Dorfgeschichte also.

Heinz Breuers Vorschlag: "Bedingt durch diesen historischen Bezug, der erst durch den großzügigen Verkauf der Gesamtfläche durch das Gut Vogelsang möglich wurde, schlage ich für den Straßennamen des neuen Baugebietes die Bezeichnung ,Vogelsang' vor. Das Gut, welches heute nicht mehr so im Fokus wie in früherer Zeit steht, hat über Jahrhunderte Hamminkeln und die Dorfgemeinschaft unterstützend und segensreich begleitet." Im Jahr 1945 diente das Gutshaus als Hauptverbandsplatz und Lazarett, auch für die Zivilbevölkerung, und nach dem Krieg als Wohnraum für fünf Familien. So auch für den ersten Bürgermeister der Gemeinde Hamminkeln nach dem Krieg, Willi Finke. Dieser Vorschlag sei mit Margit Schade besprochen, sagt Breuer.

Der Zeitpunkt für den Namensvorschlag ist gut abgepasst nach dem offiziellen ersten Spatenstich am Freitag. Gearbeitet wird aber schon länger auf dem alten Sportplatz Brüner Straße. Nach dem Abschluss der Erschließung haben die ersten Bodenarbeiten begonnen. Investor ist Werner Berndsen von der B + K Wohnbau GmbH. Der Spatenstich fand auf dem zukünftigen Anger statt. Rund um diesen Dorfplatz werden zehn Doppelhaushälften und zwei Wohnhöfe mit insgesamt zwölf barrierefreien Bungalows sowie zwei Wohnblocks mit jeweils 15 Wohnungen im geförderten Wohnungsbau errichtet. Und schließlich entstehen auf der östlichen Seite drei Mehrfamilienhäuser mit jeweils acht Eigentumswohnungen - insgesamt 76 Wohneinheiten, die bis Ende 2019 fertig werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort