Schermbeck Viel Luft nach oben für die Spielplätze
Schermbeck · Schermbecker "Freizeitforscher" haben ihre Berichte beim Planungsbüro DTP in Essen abgegeben. Dort werden die Ergebnisse zusammengefasst und Vorschläge erarbeitet. Dann ist die Politik an der Reihe, die Ideen umzusetzen.
Das Essener Planungsbüro Davids, Terfrüchte + Partner (DTP) wurde von der Gemeinde Schermbeck beauftragt, ein Konzept für die Umgestaltung und Verbesserung von Schermbecker Spielplätzen und anderen Freizeitflächen zu erstellen. Dabei sollen auch Kritik und Vorschläge von den Bürgern berücksichtigt werden. Bis Mitte August konnten die "Schermbecker Freizeitforscher" daher den Fragebogen des Planungsbüros DTP ausfüllen und einschicken. Fragen nach Lieblingsorten, selten oder nie genutzten Plätzen und nach Orten mit Potenzial, mussten beantwortet werden. Fazit: Es gibt viel zu tun.
Großes Manko auf vielen öffentlich zugänglichen Flächen sei die Sauberkeit, sagt Sonja Broy vom Planungsbüro. Spielplätze und auch die Teiche in Schermbeck und Gahlen seien oft stark verschmutzt. Das Bild sei geprägt von herumliegenden Pizzakartons, Bierflaschen und Glasscherben. Zudem seien die Rasenflächen oft nicht gemäht und mit Hundekot verdreckt. Das alles hat großes Aufregungspotenzial.
Hunde liefen außerdem oft ohne Leine, merkte viele Freizeitforscher in ihren Berichten kritisch an. Es gibt aber auch konkrete Vorschläge zur Verbesserung: Wie schon in anderen Gemeinden wurde ein so genanntes Spielplatzpatensystem angeregt, bei dem sich eine feste Personengruppe ehrenamtlich um die Pflege eines öffentlichen Freizeitplatzes kümmert.
"Es gibt außerdem viele Klagen über die einfache Ausstattung der Spielplätze. Mit Schaukel, Rutsche und Wippe ist das Potenzial meist ausgeschöpft. Außerdem ist für Ballspiele wie Fußball nicht ausreichend Platz vorhanden oder sie sind generell verboten", sagt Sonja Broy. Die Freizeitforscher forderten daher, auf Qualität statt auf Quantität zu setzen, erzählt Broy weiter.
Deswegen seien auch Vorschläge wie die Einrichtung von Abenteuer- und Themenspielplätzen interessant. Beispielsweise der Spielplatz an der Goethestraße habe nach Auffassung der Befragten viel Entwicklungspotenzial.
Einer der Freizeitforscher wohnt seit 40 Jahren in Schermbeck und habe erst vor kurzem einen versteckten Spielplatz am Hoherweg entdeckt. Der Vorschlag, einen Spielplatzführer für Neubürger auf der Homepage der Gemeinde einzurichten, ist also auch für alteingesessene Schermbecker interessant. Kritik hagelte es außerdem wegen fehlender öffentlicher Flächen für alle Bürger. Schermbeck hat beispielsweise keinen Marktplatz. Interessant seien daher die Ideen der Schüler und der Schulleitung der Gesamtschule Schermbeck, so Broy. Die schlugen vor, einen Grillplatz auf dem Schulgelände einzurichten und Outdoor-Fitnessgeräte für Alt und Jung aufzustellen.
Probleme gebe es außerdem bei der Anfahrt zu den Spielplätzen. Viele schrieben, Wege möglichst zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückzulegen. "Aber gerade mit Kindern gestaltet sich das offenbar schwierig", sagt Sonya Broy.
Die Ergebnisse der Schermbecker Freizeitforscher fließen nun in die sogenannte Potenzialanalyse ein, die das Planungsbüro DTP erstellt. Dabei werden auch die Analyse der Gemeinde, die zwischen 2012 und 2013 erstellt wurde, und die Ergebnisse des Planungsbüros, das sich ebenfalls ein Bild vor Ort gemacht hat, berücksichtigt. Wann die Quintessenz aus allen Einzelergebnissen vorgestellt wird, steht noch nicht fest. "Für die Umsetzung der Vorschläge ist dann aber die Gemeinde zuständig", erklärt Sonja Broy.
Die Gewinne, die unter den Schermbecker Freitzeitforschern verlost wurden, werden aber bereits in den kommenden Tagen versandt. Darunter sind Eis- und Büchergutscheine und als Hauptgewinn eine Digitalkamera (siehe Box).
