Feines Vom Land Die Mobile Redaktion Der Rheinischen Post Macht Station Bei Genuss-Experten Von der kleinen Forelle zum großen Geschmack

Wesel · 65 Tonnen Fisch produziert das Forellenzentrum Naroda in Gahlen jährlich. RP-Leser durften hinter die Kulissen blicken.

 Für die Besucher der RP-Genusstour öffnete Rainer Naroda den Räucherofen. 100 bis 150 Forellen werden hier am Tag geräuchert.

Für die Besucher der RP-Genusstour öffnete Rainer Naroda den Räucherofen. 100 bis 150 Forellen werden hier am Tag geräuchert.

Foto: Bosmann, Jürgen (bosm)

Schermbeck Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, die Sonne strahlte vom Himmel. Wären die Temperaturen ein wenig sommerlicher gewesen, hätte man gestern beim Anblick der zwei grünen Behälter, die von Größe und Form stark an Planschbecken erinnerten, glatt Lust darauf bekommen, sich abzukühlen. Die Becken allerdings waren schon besetzt. Und zwar von 140 000 kleinen Forellen. "Die sind jetzt vier Wochen alt und wiegen ein Gramm, damit haben sie ihr Geburtsgewicht verzehnfacht", erklärt Rainer Naroda den über 20 Teilnehmern, die auf der RP-Genusstour einen Blick hinter die Kulissen der Forellenzucht Naroda in Gahlen werfen konnten. Der Boden der beiden Aufzuchtbecken war kaum zu erkennen, so dicht war der Schwarm der Jungfische. 20 Mal am Tag müssen diese in der Anfangszeit gefüttert werden. "Sie werden bei uns auch einmal geimpft – gegen Kinderkrankheiten sozusagen", sagt Rainer Naroda. Beruhigt ist er erst, wenn sie "oben" sind, also groß genug für einen der 16 Zuchtteiche, dann ist das Gröbste überstanden. Zweimal im Jahr werden hier Eier ausgebrütet. Maximal 18 Monate lebt der Fisch im Forellenzentrum, bevor er vermarktet wird. 360 000 Fische beherbergen die Teiche und Aufzuchtbecken, die allesamt mit dem reinem Naturwasser aus einer artesischen Quelle gefüllt sind.

 Die RP-Leser erfuhren viel über das Gahlener Forellenzentrum. Rund 70 000 kleine Fische schwimmen im Brutbecken. Hier wird es dank frischen Quellwassers, das ganzjährig elf Grad warm ist und höchstens auf neun Grad abkühlt, auch bei winterlichen Außentemperaturen nicht zu kalt.

Die RP-Leser erfuhren viel über das Gahlener Forellenzentrum. Rund 70 000 kleine Fische schwimmen im Brutbecken. Hier wird es dank frischen Quellwassers, das ganzjährig elf Grad warm ist und höchstens auf neun Grad abkühlt, auch bei winterlichen Außentemperaturen nicht zu kalt.

Foto: Jürgen Bosmann

Die Fische werden von der Familie Naroda auf verschiedenen Wegen verkauft. Eine Verarbeitungsstation konnten die Besucher schon von weitem riechen: den Räucherofen. "Der Duft allein verführt schon", stellte RP-Leserin Marianne Hermsen aus Wesel fest. Aber auch auf einem der acht Wochenmärkte (zum Beispiel samstags in Wesel) und im Hofladen werden die Forellen vertrieben. Und dann gibt es da noch eine andere Art der Vermarktung: Bei Naroda können auch Fische gekauft werden, die dann in einem der Angelteiche selbst geangelt werden. Was auf den ersten Blick komisch klingt, dient vor allem der Ruhe und Entspannung.

Auch der elfjährige Marco Kloster aus Wertherbruch, jüngster Teilnehmer der RP-Genusstour, interessierte sich vor allem für das Fischen. "Ich wollte einfach mal gucken, ob man hier gut angeln kann", sagt Marco, der selbst nicht gerne Fisch isst. Da war er, wie sich bei der abschließenden Verköstigung von Forellenmousse und Forellenfilets bei einem Bilderbuch-Sonnenuntergang zeigte, scheinbar der Einzige. Die Veranstaltung wurde so dank zahlreicher Infos zum doppelten Genuss. "Man macht sich ja sonst keine Gedanken, was alles hinter einer Forelle steckt", sagte RP-Leserin Petra Pauli aus Wesel.

(RP)
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