Niederrhein/Berlin Von Spektakeln und Radeln nach Zahlen

Niederrhein/Berlin · Auf der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin präsentierten unter dem Dach von Niederrhein-Tourismus die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve und die Entwicklungs-Agentur Wirtschaft Kreis Wesel Projekte und Ideen.

 Dr. Thomas Jablonski, WFG Viersen, Michael Düchting, Martina Baumgärtner, Wlrich Schirowski, WFG Heinsberg, Dr. Ansgar Müller, Stephan Pusch, Dr. Andreas Coenen, Hans-Josef Kuypers und Wolfgang Spreen, v.l.

Dr. Thomas Jablonski, WFG Viersen, Michael Düchting, Martina Baumgärtner, Wlrich Schirowski, WFG Heinsberg, Dr. Ansgar Müller, Stephan Pusch, Dr. Andreas Coenen, Hans-Josef Kuypers und Wolfgang Spreen, v.l.

Foto: Kaspar Müller-bringmann

Die weltgrößte Reisemesse ITB in Berlin bot unter dem Dach von Niederrhein-Tourismus mit Chefin Martina Baumgärtner auch den Kreisen Kleve und Wesel ein Podium. Der Kreis Klever Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers und Michael Düchting von der Entwicklungs-Agentur Wirtschaft Kreis Wesel hatten eine Menge an Zahlen und Fakten, Projekten und Ideen im Gepäck.

Die touristische Zahl des Jahres hatte schon im Vorfeld hierzulande für Aufsehen gesorgt. 902.352 Übernachtungen meldete die Klever Kreis-WfG für das zurückliegende Kalenderjahr, was eine Steigerung um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet und ein gehöriges Stück dazu beitrug, dass im Gesamtgebiet von Tourismus-Niederrhein die Zahl, wie gestern berichtet, auf 2.004.106 Übernachtungen kletterte. Hans-Josef Kuypers: "Das ist für uns auch ein Spiegelbild des Engagements der Hoteliers, der Betreiber von Schlössern, Gasthöfen, Pensionen und Ferienwohnungen". Großveranstaltungen wie das Parookaville am Airport in Weeze seien Magneten, "mit denen man Betten füllt". Und auch Marketing-Aktivitäten wie der Busunternehmertag mit vielen Multiplikatoren leisten ihren Beitrag.

 Momentaufnahme vom Straßenmaler-Spektakel in der Gelderner Innenstadt.

Momentaufnahme vom Straßenmaler-Spektakel in der Gelderner Innenstadt.

Foto: Kreis-WfG

Vier Minuten, vier Filme, vier Themen: Auf den kurzen Nenner bringen kann man die Idee des Teams um Kuypers zum Start in die neue Tourismus-Saison. Gemeint sind vier Streifen des niederrheinischen Filmemachers Jürgen Zellmann, die als farbenfroh und facettenreich angekündigt wurden. Jeweils 60 Sekunden lang vorgestellt werden die Erlebniswelten Kreis Kleve, die Events und Festivals, der Aktivurlaub und das Fahrradparadies als Klassiker mit der Behauptung: "Ein guter Tag beginnt am Niederrhein". In den regionalen Kinos sollen die Hingucker mit Bildern vom Courage-Festival oder vom Ballonfahren in Kevelaer, vom Schloss Moyland oder vom Straßenmaler-Wettbewerb in Geldern, von der Draisine in Kranenburg oder dem Wunderland Kalkar gezielt eingesetzt werden: "Wir sehen die bunten Bilder in frechem, schnellem Schnitt sogar als Eyecatcher vor oder nach Diskussionsrunden vor Zielgruppen eines jeden Alters", sagt Kuypers.

Betont wurde auch die Nähe zum sogenannten nachhaltigen Tourismus der Hochschule Rhein-Waal, mit deren zuständiger Professorin Dr. Diana Marquardt man im engen Austausch stehe. So gibt es bereits Einvernehmen, dass Bachelor-Arbeiten mit praxisnahen Themen zum Tourismus in der Region der Fortentwicklung im Kreis Kleve sehr dienlich sein könnten. Ein Beispiel gibt es auch schon: "Die Entwicklung des Fahrradtourismus in Nordrhein-Westfalen - das Fallbeispiel des touristischen Großprojektes niederrheinischer Radwandertag - Problemanalyse, kritische Punkte und Optimierungsvorschläge" lautet das Thema einer schon fertiggestellten Bachelor-Arbeit.

Passt prima zum Nachbarkreis Wesel, für den Michael Düchting das radtouristische Knotenpunktsystem für seine Region mit nach Berlin gebracht hatte. Dahinter verbirgt sich ein in Belgien und den Niederlanden längst erfolgreich laufendes Projekt, das im Kreis Wesel im Jahr 2018 installiert werden soll.

Nach Zahlen radeln heißt die Devise, mit der die Weseler nahtlos den Anschluss an die Kreise Kleve und Viersen sowie das Ruhrgebiet vollziehen. Nach der Konzeption sollen bis zu 120 touristisch relevanten Radroutenkreuzungen mit einer individuellen Nummer gekennzeichnet sowie mit einer Übersichtskarte auf einer Infotafel ausgestattet werden, die den Standort im Bezug zum Umgebungsnetz zeigt.

Landrat Dr. Ansgar Müller, derzeit auch Aufsichtsratschef von Tourismus Niederrhein, sagt: "Ich freue mich, dass der Kreis Wesel gemeinsam mit Kleve und Viersen eine Beschilderung für die touristischen Radwege erhält, die den hohen Ansprüchen der heutigen Touristen Rechnung trägt". Finanziert wird das Projekt zu 80 Prozent aus Fördermitteln des Landes sowie mit Eigenbeteiligung der Kommunen des Kreises.

Einen Blick in die Zukunft wirft der Kreis Wesel mit der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort im Jahr 2020, die als "große Chance für die ganze Region" bezeichnet wird - immerhin die allererste Schau dieser Größenordnung am Niederrhein. Sie soll den Impuls für ein neues Stadtquartier auf den Flächen des ehemaligen Bergwerks West liefern und langfristig als grüner Motor der Stadtentwicklung fungieren. Geplant wird die Landesgartenschau durch das Berliner Büro "bbzi böhm benfer zahiri landschaften städtebau".

Neben dem Bergwerk West in den Fokus rücken soll auch das Kloster Kamp, vorgesehen ist "eine Verbindung der beiden historischen Wurzeln der Stadt". Das Kloster wird um einen Paradiesgarten erweitert, in der Industriebrache entsteht ein idyllischer, barrierefreier Park.

Zukunftsmusik? Wohl nicht mehr lange.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort