Schermbeck/Hamminkeln Voshövel-Hotel baut alte Apfelsorten an

Schermbeck/Hamminkeln · Streuobstwiesen-Idee stammt von Obstkelterei-Chef Peter van Nahmen. Vier-Sterne-Herberge hat neuen Küchenchef.

 Gartenbauer Jörg Fengels (Marienthal) mit Peter van Nahmen (Obstkelterei) und Hotelier Christopher Klump (v.l.).

Gartenbauer Jörg Fengels (Marienthal) mit Peter van Nahmen (Obstkelterei) und Hotelier Christopher Klump (v.l.).

Foto: Malz

Gäste des Landhotels Voshövel in Schermbeck-Weselerwald sollten sich nicht wundern, wenn ihnen im Herbst lukullische Genüsse serviert werden, in denen "Rheinische Schafsnasen aus eigenem Anbau" eine Rolle spielen. Da können dann auch Vegetarier getrost zugreifen, denn die Rheinische Schafsnase ist eine alte Apfelsorte, die auf einer gut 3000 Quadratmeter großen Fläche hinter der zum Hotel gehörenden rustikalen Ernst-August-Hütte wächst. Auf besagtem Areal hat die Inhaberfamilie Klump kürzlich eine Streuobstwiese angelegt und auf ihr unter anderem auch die aus dem Münsterland stammende Sorte Dülmener Rosenapfel sowie verschiedene Renetten (z.B. Rote Sternrenette, Baumann-, Ananas- und Landsberg-Renette) pflanzen lassen. Insgesamt sind es 18 Bäume. Den Auftrag durchgeführt hat der Garten- und Landschaftsbaubetrieb Fengels aus dem nahen Marienthal.

"Wir mussten wegen unseres Hotel-Neubaus als Ausgleich für eine versiegelte Fläche einige Bäume pflanzen. Nach einem Vortrag von Peter van Nahmen haben wir uns für diese alten Apfelsorten entschieden", sagt Katharina Klump, die zusammen mit ihrem Bruder Christopher das Vier-Sterne-Haus leitet.

Bei der Auswahl der verschiedenen Arten haben die Geschwister Klump auf das Wissen von Peter van Nahmen, dem Geschäftsführer der Hamminkelner Obstkelterei, vertraut. Dessen Familie pflegt schon seit vielen Jahrzehnten enge Verbindungen zum Landhotel, in dem schon immer Säfte von van Nahmen ausgeschenkt wurden. "In zehn bis 15 Jahren werden die Bäume ihren vollen Ertrag bringen und jeder etwa 200 bis 400 Kilogramm Äpfel liefern. Das macht dann gut acht Tonnen, aus denen man etwa 7000 Flaschen Streuobstwiesensaft produzieren kann", rechnet Peter van Nahmen vor.

Er ist begeistert davon, dass die Familie Klump ihre Verantwortung als Unternehmen für die Region in dieser Form wahrnimmt. "Einfach vorbildlich. Wer in den nächsten Jahren am Landhotel vorbeikommt, wird sich an dem Anblick der blühenden Bäume erfreuen", ist er überzeugt.

Große Freude an den alten Apfelsorten wird auch der neue Küchendirektor Michael Tuschen haben. Der ist Nachfolger von Jörg Schaffeld, der sich nach sieben Jahren im Kreis Borken selbstständig gemacht hat. "Wir sind froh, dass wir Michael Tuschen, der in den vergangenen neun Jahren im Berlin Capitel Club des Hilton Hotels unter anderem für die Polit-Prominenz gekocht hat, gewinnen konnten", sagt Christopher Klump, der im Landhotel fürs Marketing zuständig ist. Michael Tuschen werde, sagt Katharina Klump, die moderne Landhaus-Küche weiter perfektionieren und verstärkt mit regionalen Produkten arbeiten. Zum Beispiel mit frischen Kräutern aus eigenem Anbau und bald auch mit ungespritzten Äpfeln von der Voshövel-Streuobstwiese.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort