Hamminkeln Wahltag in der Stadt der sieben Dörfer

Hamminkeln · Bei der Kommunalwahl am 25. Mai geht's in Hamminkeln "nur" um die Kräfteverhältnisse im neuen Rat. Bürgermeister Holger Schlierf ist noch bis Herbst 2015 im Amt. Die Parteien sind die alten, nur sie bekommen ein anderes Gesicht.

Hamminkeln: Wahltag in der Stadt der sieben Dörfer
Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Wenn am 25. Mai gewählt wird, hat's der Hamminkelner Wahlbürger verhältnismäßig einfach. Er muss im Vergleich zu den Nachbarn ein Kreuzchen weniger machen. Denn Bürgermeister Holger Schlierf hat sich entschieden, seine Amtszeit bis zum Schluss auszufüllen. Der Top-Job im Rathaus wird erst im Herbst 2015 neu vergeben. So geht's, was das Rathaus betrifft, nun lediglich um die Sitzverteilung im neuen Rat. 38 Mandate sind zu vergeben, 19 direkt in den einzelnen Bezirken, die andere Hälfte nach dem Verhältnis aller Stimmen über die Listen der Parteien.

 Bürgermeister Holger Schlierf blickt gelassen auf den Wahlsonntag.

Bürgermeister Holger Schlierf blickt gelassen auf den Wahlsonntag.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Das Spektrum ändert sich nicht: CDU, SPD, FDP, Grüne und die USD sind alle im Rat vertreten und treten wieder an. Die einzige Variable ist das Kräfteverhältnis.

Die Ausgangslage Die CDU besetzt derzeit mit 18 Mandaten die Hälfte aller Stühle im Ratssaal. Ihre Kandidaten zogen allesamt das Direktticket. Zur absoluten Mehrheit fehlt ihr aber eine Stimme. Bürgermeister Holger Schlierf nimmt sich - wie in der Gesamtschulabstimmung - als Zünglein an der Waage das Recht, nach seiner Überzeugung abzustimmen.

Die SPD-Fraktion als zweite Kraft ist vor fünf Jahren auf nur noch acht Genossen geschrumpft. Die Kleinen - FDP, Grüne und USD - bringen's jeweils auf vier Sitze und sind als Block stärker als die SPD. So hat Hamminkeln bei der Ratswahl 2009 abgestimmt: CDU: 47,1 Prozent (minus 0,9 Punkte gegenüber 2004); SPD: 21,3 (minus 2,6); FDP: 12,0 (plus 2,4); Grüne: 10,0 (plus 2,6), USD: 9,5 (minus 1,3).

Das Personal Der Rat wird ein wesentlich anderes Gesicht bekommen, weil langjährige Protagonisten und viele ihrer Begleiter in den politischen Ruhestand wechseln.

CDU-Fraktionschef Wolfgang Hüsken hört auf, Manfred Winter (65), über zwei Jahrzehnte Kopf der Genossenschaft hat bereits vorzeitig den Fraktionsvorsitz an Jörg Adams abgegeben, sich aber noch ein Hintertürchen offen gelassen. Auf einem aussichtsreichen Platz auf der Reserveliste zieht er nahezu sicher für die SPD in den Kreistag ein. In seinem Wahlbezirk in Mehrhoog hat er aber die Chance, auch das Ticket für den Rat zu ziehen.

Die Formkurve Mit dem Votum für die Gesamtschule ist eine der letzten großen Kontroversen entschieden. Hier ließ sich die CDU lange in die Defensive drängen. Die Partei zog die Lehre, hat im Wahlkampf früh auf Angriff umgeschaltet. In der Debatte um den alten Sportplatz hat sie vor beachtlicher Kulisse Punkte gemacht. Das hat die Auseinandersetzung im neuen Rat vorentschieden. Auch mit der Imagekampagne als Bewahrerin dörfliches Lebensgefühls liegt die CDU nicht schlecht.

Ansonsten: Die USD ist rührig mit der kleinen "Ape" unterwegs - auch außerhalb der Keimzelle Dingden. Die FDP sucht ihre Rolle. Die Grünen, abgesehen vom Doppelpass mit der CDU am Sportplatz, und vor allem die SPD stehen noch abseits der Wahlkampfbühne.

(RP)
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