Wesel "Wesel 2022" – ein bisschen auf dem Weg

Wesel · Das "Stadtentwicklungskonzept 2022", eine 99-seitige Arbeit über Wesels gewünschte Zukunft, kam gestern in gemeinsamer Sitzung von Stadtentwicklungs-, Wirtschaftsförderungs- und Sozialausschuss erstmals in die politische Beratung.

Das Werk, das der Rat verabschieden muss, soll eine Grundlage für politische Entscheidungen bilden. Es enthält grundsätzliche Zielvorstellungen für die Stadt und kaum Konkretes. Die Bürgerbeteiligung — auch im Internet — zum Papier war ein Flop, es tröpfelten nur ein paar Ideen herein. Eigentlich ist das mit großem Einsatz der Verwaltung entstandene Konzept keine tiefe Debatte wert. Dennoch ging es gestern in den vereinten Ausschüssen heftig hin und her.

Mit einem überzogenen Schuss Schärfe, der ausgerechnet vom sonst gern gemütvollen Landtagsabgeordneten Norbert Meesters und dem Ex-CDU-Fraktionschef Rudi Spelmanns kam. Ursache war, dass die CDU "Wesel 2022" nur zur Kenntnis nehmen, die Zeit nutzen und konkrete Ziele bis zur Ratssitzung im Dezember eingepflegt haben wollte. So kam es am Ende per Zusage durch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, doch der CDU-Antrag scheiterte trotz Linke-Unterstützung. Stattdessen setzten SPD, FDP und Grüne einen FDP-Antrag durch. Der besagt, dass die 2099 beschlossenen strategischen Ziele der Stadtentwicklung ergänzt werden und die Verwaltung im Sinn konkreter Ziele nun nacharbeitet.

Diese waren gestern: Wesel als Hochschul-Teilstandort, sozialer Wohnungsbau, große Flächen im Lippemündungsraum planerisch frei machen, strategische Ziele insgesamt schärfen. War das eine zweistündige Debatte wert?

Die schlecht beworbene und gemanagte Bürgerbeteiligung — Hamminkeln war da viel besser — zu "Wesel 2022" war nur Ulrich Richartz (CDU) Kritik wert. Alle anderen zogen sich auf die Position "Beschlusslage" zurück.

(RP/rl)
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