Wesel/Los Weseler machen Döner in den USA

Wesel/Los · Zwei Weseler Brüder haben in Los Angeles das Restaurant "Berlins" gegründet.

Angeles Simon (27) und Matthias Classen (34) leben ihren ganz eigenen amerikanischen Traum: Mitten in Los Angeles betreiben die Weseler Brüder ein Döner-Restaurant namens "Berlins"- und das mit Erfolg. "Das Geschäft läuft fantastisch", freut sich Simon Classen. Nicht nur die deutschen Kunden seien begeistert, endlich mal wieder einen Döner essen zu können - auch viele Einheimische hätten ihre Leidenschaft dafür entdeckt. "Die Amerikaner wollen immer das Neueste ausprobieren und sind experimentierfreudig. Außerdem wird hier kaum zu Hause gekocht, sondern lieber auswärts gegessen", berichtet der 27-Jährige, der sein Abi am Andreas-Vesalius-Gymnasium absolviert hat. Mit Frau und Tochter ist er vor zwei Jahren nach Kalifornien ausgewandert, um hier als Autotester für BMW zu arbeiten. Aus Sorge, dass er irgendwann nicht mehr gebraucht werden könnte, habe er eine Idee für ein zweites Standbeins entwickelt. "Auf der Suche, was in der Vielfalt der amerikanischen Küche noch fehlen könnte, bin ich bei meinem Lieblingsgericht, dem Döner, gelandet. Und da ich schon immer was mit meinem Bruder auf die Beine stellen wollte, nahmen wir die Mission gemeinsam in Angriff", so der Weseler. Bis sich das Vorhaben als Erfolg erwies, war Geduld notwendig. Denn von der Idee bis zum ersten Verkauf im April dieses Jahres dauerte es 16 Monate. Die Auflagen zu erfüllen sei eine Herausforderung gewesen. "Das kalifornische Gesundheitsamt würde alle Döner-Läden in Deutschland sofort schließen", ist sich Simon sicher.

In dieser Phase habe es geholfen, "die richtigen Leute" zu kennen. Mittlerweile können die Brüder auf drei Mitarbeiter zurückgreifen. Inmitten eines Delikatessen-Viertels verkaufen sie mit ihnen das "German Döner Sandwich", das zwischen sechs und 7,50 Euro kostet. Dass es sich zu einem Verkaufsschlager entwickelt habe, liege vor allem an der Qualität der Zutaten: "Wir verwenden nur sehr hochwertiges Fleisch sowie original türkisches Fladenbrot. Außerdem ist unsere Auswahl an Soßen und Toppings viel größer, als man es aus Deutschland kennt." Egal, für welche Variante man sich entscheidet: Sie habe nie mehr als 550 Kalorien, versprechen die Brüder im Netz: www.eatberlins.com. Ihr Geschäft läuft so gut, dass sie sich die Öffnung weiterer Restaurants vorstellen können. Simon hat trotz des Erfolges in den USA seine Heimat nicht vergessen. "Ich liebe den Niederrhein", sagt er. "Wenn ich mal nach Deutschland zurückkehren sollte, dann nach Wesel".

(RP)
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