Karl-Heinz Elmer Wetterfeste Spielstätte ist größter Wunsch

Wesel · Programmmacher Karl-Heinz Elmer zieht Halbzeit-Bilanz der Marienthaler Sommerabende. Er freut sich über die Resonanz, will aber weg von der Bühne im rustikalen Zelt. Dabei setzt er auf die Bürgermeister von Hamminkeln, Schermbeck und Hünxe.

 Karl-Heinz Elmer ist mit der Zahl der Besucher zufrieden.

Karl-Heinz Elmer ist mit der Zahl der Besucher zufrieden.

Foto: Raishaus

HAMMINKELN Morgen ist Halbzeit bei den Marienthaler Sommerabenden 2016. Das "Lumpenpack" macht auf seiner "Steil-geh-Tour" Station im Dorf. Um 20 Uhr entert das junge Duo mit einer Mischung aus Comedy und Kabarett die Bühne. Welches Zwischenfazit zieht Karl-Heinz Elmer als einer der Programmmacher für eine Saison, in der Werbung für Kultur in der Provinz wie noch nie gemacht worden ist?

Wie lautet Ihr Fazit zur Resonanz der Sommerabende zur Halbzeit?

Karl-Heinz Elmer Unsere Künstler haben das Publikum begeistert. Es ließ sich mitreißen. Fünf Abende, fünf Mal stehende Ovationen. Die Besucherzahlen sind zufriedenstellend. Dank dem Bürgerverein können wir von einem gelungenen Drumherum mit toller Bewirtung sprechen. Ein weiterer Dank geht an die Obstkelterei van Nahmen als regionales Unternehmen, die für alle Besucher vorweg einen Frucht-Secco spendierte. So etwas kommt immer gut an.

Müssen Sie sich wirklich noch sorgen, genügend Publikum für die Marienthaler Abende zu finden?

Elmer In Anbetracht der Qualität der von uns gebuchten Künstler müssten wir eigentlich stets ein volles Haus haben. Allerdings verzichten wir bewusst auf den Event-Charakter und auf Promis. Wir setzen stattdessen auf Neuentdeckungen, die wir Jahr für Jahr auf der Kulturbörse in Freiburg kennenlernen und von denen wir dort Kostproben erleben, und auf diejenigen, die als Newcomer zu uns kamen, und die unsere Art, Kultur zu präsentieren, sehr schätzen und gerne wieder nach Marienthal kommen. Es bedarf allerdings zunehmend größerer Marketing-Aktivitäten, um bei dem heutigen kulturellen Veranstaltungs-Überangebot wahrgenommen zu werden. Wir wünschten uns in den Medien bisweilen tiefergehende Hinweise, die dezidiert auf die hohe Qualität und das große Können der bei uns auftretenden Künstler eingehen. Das ist schließlich eine Besonderheit und unserer Markenkern.

Die mediale Resonanz auf die Sommerabende ist insgesamt doch gut. Fehlen vielleicht andere Dinge, die das Programm aufwerten? Das rustikale Kulturzelt ist in diesen heißen Tagen beispielsweise keine optimale Lösung.

elmer Was der Kulturkreis Marienthal sich schnellstmöglich wünscht: Eine wetterfeste, überdachte Bühne und ein regensicheres Auditorium, welches gestalterisch den Open-air-Charakter wahrt. Wir setzen unsere Hoffnung und unser Vertrauen in die Bürgermeister in Hamminkeln, Schermbeck und Hünxe, dass sie eine solche Bühne im Rahmen der Förderung der Regionale und/oder Leader als Gemeinschafts-Projekt der Lippe-Issel-Region angehen und schnellstmöglich realisieren. Hiermit würde nicht nur den großartigen Künstlern eine angemessene Spielstätte gegeben, sondern unsere Region bekäme ein absolutes kulturelles Highlight, welches auch den weichen Standortfaktor merklich verbessen würde.

THOMAS HESSE FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort