Wesel WfW bezieht verbale Prügel von SPD und CDU

Wesel · Die Fraktion Wir für Wesel (WfW) hat gestern während der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vor allem von SPD und CDU verbale Prügel bezogen. Auslöser war eine eine USA-Reise anlässlich der Städtepartnerschaft.

Eine Pressemitteilung der WfW, in der sich Fraktionschef Thomas Moll gegen eine USA-Reise von "neun oder zehn Ratspolitikern und Bürgermeisterin" anlässlich 65 Jahren Partnerschaft mit Hagerstown wegen zu hoher Kosten ausgesprochen hat, erzürnte die Fraktionschefs Ludger Hovest (SPD) und Jürgen Linz (CDU). Denn Moll hatte unter anderem beklagt, "dass wir für die Bürgermeisterin einen persönlichen Referenten einstellen, die CDU erhält als Dankeschön einen zusätzlichen Geschäftsführer für die Bäder, aber wir haben kein Geld für die Sanierung von Schulen". Auch seien die Straßen in einem miserablen Zustand und der ASG bekomme die Mittel nicht, um das Stadtbild sauber zu halten - aber Geld für eine Lustreise stünden zur Verfügung.

Hovest bezeichnete die Äußerungen der WfW als "Schweinerei." Man brauche keine Politiker, die Wesel schlechtreden. Denn in Wahrheit würden in Schulen und Straßen mehrer Millionen Euro gesteckt. Von einer "Lustreise" zu sprechen, "dagegen verwehre ich mich". Bürgermeisterin Ulrike Westkamp sprach davon, dass die WfW-Pressemitteilung in die Richtung gehe, sie persönlich zu diffamieren. "Darauf reagiere ich empfindlich. Und um das klarzustellen: Mein Mann reist auf eigene Kosten mit nach Hagerstown. Auch gibt es keinen neuen persönlichen Referenten, denn ich habe schon seit Jahren eine Referentin." Der Besuch in Hagerstown sei wichtig, weil ein persönlicher Austausch von Zeit zu Zeit nötig sei.

Den Argumenten von Hovest schloss sich Jürgen Linz an. Und er wetterte in Richtung seiner ehemaligen Parteifreunde, die Unwahrheiten verbreiten und den Bürger jährlich 25.000 Euro kosten würden, "obwohl die WfW von niemandem gewählt wurde". SPD und CDU werden je zwei Ratsleute im Herbst nach Hagerstown schicken, FDP und Grüne je ein Mitglied. Aus Zeitgründen sagen die Linken ab.

(RP)
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