Schermbeck Wie Gülle nicht länger stinken soll

Schermbeck · Die Schermbecker Gesamtschüler wurden für ihre kreativen Ideen bei Jugend forscht gleich mehrfach ausgezeichnet.

 Zu den Preisträgern gehörten Steffen Kleinespel, Jonas Haddick und Julian Terhorst mit ihrem Güllepflug (v.l.) sowie Jona Hoffmann und Lukas Eschbach mit ihrem Kehrroboter (v.r).

Zu den Preisträgern gehörten Steffen Kleinespel, Jonas Haddick und Julian Terhorst mit ihrem Güllepflug (v.l.) sowie Jona Hoffmann und Lukas Eschbach mit ihrem Kehrroboter (v.r).

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Ein Roboter, der nach dem Unterricht die Klasse fegt, ein Güllepflug, der stinkende Luft verhindert und ein Baum, der dreckiges Wasser in sauberes verwandelt? Irgendwelche Spinnereien aus einem Science-Fiction-Film? Falsch gedacht. Diese Ideen brachten den Schermbecker Gesamtschülern sogar Preise ein, beim Wettbewerb Jugend forscht. Die Neunt- und Zehntklässler bereiteten sich mit ihren Lehrerinnen Stephanie Hölscher und Bianca Sadowski auf den Wettbewerb vor. Mit 15 Projekten traten sie an. Gestern stellten sie ihre Projekte in der Schule vor.

Gleich mehrere Preise konnten die Jugendlichen bei Jugend forscht abräumen. Den zweiten Platz im Fachgebiet Biologie belegten Tim Hutmacher, Jasper Böckenhoff und Marvin Hohenhinnebusch für ihr Projekt "Wasserreinigung mit Moringa". Die Drei beschäftigten sich mit dem "Moringa"-Baum, dem nachgesagt wird, dass Wasser zu reinigen und trinkbar machen kann. Für den test mischten die Schüler Schmutz mit dem Samen des "Moringa"-Baumes. Das Gemisch wurde in einen mit Wasser gefüllten Glastopf gekippt. Nach etwa 45 Minuten hatte sich der Schmutz nahezu komplett am Boden abgesetzt.

Im Fachgebiet Technik belegten die beiden 15-jährigen Jona Hoffmann und Lukas Eschenbach mit ihrem "Kehrroboter" den dritten Platz. Sie befassten sich mit dem Problem, dass am Ende des Schultages immer die Klassenräume gefegt werden müssen, obwohl die Zeit sehr knapp sei, da viele Schüler pünktlich zum Bus müssten. Die jungen Forscher konstruierten deshalb einen Roboter, der nach dem Schulunterricht selbstständig die Klasse sauber halten kann - gebaut aus Lego-Teilen und mit Hilfe des Schulrechners programmiert.

Den Sonderpreis Umwelt verdienten sich Steffen Kleinespel, Jonas Haddick und Julian Terhorst mit ihrem "Güllepflug". Die Jugendlichen haben festgestellt, dass nach dem Ausbringen der Gülle die Luft so lange streng riecht, bis der Bauer endlich mit dem Pflug kommt. Durch ihre Erfindung des Güllepflugs gelangt die Jauche direkt durch Schläuche zwischen die Pflugscharen und damit direkt in die Erde. Somit werden zwei Arbeitsschritte zu einem kombiniert.

Den Sonderpreis Natur brachten die drei 15-jährigen Johanna Heming, Antonia Wiesner und Leonie Groß-Fengels mit nach Schermbeck. Sie hatten getestet, ob es möglich sein kann, Haare mit natürlichen Produkten zu färben. Getestet wurden dazu Rhabarberwurzeln und Zwiebelschalen ebenso wie Walnussschalen, Malvenblüten, Henna, rote Bete, Honig- und Zitronensaft sowie Preiselbeeren. Die besten Ergebnisse konnten beim Färben mit Henna erzielt werden.

Die anderen Projekte wurden zwar nicht mit einem Preis ausgezeichnet, erhielten aber von den Juroren in Marl viel Lob. Die gestrige Präsentation machte zudem deutlich, wie viel technischen Ideenreichtum die Gesamtschüler in den letzten Monaten entwickelten. Das reichte von einer Apfelbatterie und der "ultimativen Flügelform" über die Reaktion von Mäusen auf Stress und "Hindernisse beim Zelten" bis hin zur "Zukunft der Kleintierversorgung".

(RP)
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