Wesel Windräder: Hovest fordert Offensive der Stadtwerke

Wesel · "Sind bereit zu handeln", sagte Stadtwerke-Geschäftsführer. Es geht um Pettenkaul, Lackhausen und Lippemündung.

Lernen von der Info-Offensive der Thyssen Vermögensverwaltung in Sachen Stromspeicher am Stadtrand: SPD-Fraktionschef Ludger Hovest forderte gestern in der Debatte um Windräder-Standorte ähnliche Offenheit vonseiten der Stadtwerke. Sie soll offensiv über die möglichen Standorte informieren. Das ist politisch neu. Denn in einer Dezember-Sitzung zum Flächennutzungsplan hat die Stadtverwaltung ohne weitere Wertung und klare Infos die groben Standort-Potenziale per Gutachten benennen lassen und die Politik — auch Hovest — dies hingenommen.

Damit brach der Protest gegen den Windrad-Plan in der Lippeaue los. Davon, dass es längst Grundstücksverhandlungen und ausgeguckte Standorte gab, war offiziell nicht die Rede. Gestern reagierte Stadtwerke-Geschäftsführer Franz Michelbrink so: "Wir sind bereit zu handeln, haben uns weitestgehend mit den Grundstückseigentümern geeinigt und warten auf den Flächennutzungsplan. Wir wollen ein positives Investitionsklima, damit wir ein Bürgerbeteiligungsmodell umsetzen können."

Die Stadtwerke wollen laut Hovest zusammen mit SL Windenergie, die schon linksrheinisch tätig ist, diese Standorte nutzen: Pettenkaul/Ginderich, vier bis fünf Anlagen; Lackhausen/Obrighoven B 70, zwei bis vier Windräder; Lippemündungsraum, zwei bis drei. Dazu kommt ein Windrad am RWE-Umspannwerk Obrighoven. Der Bereich Lippeaue, wo es Widerstand gibt, "besteht für uns nicht", sagte Michelbrink. Der SPD-Chef betonte, dass ihn "die Doppelzüngigkeit der CDU stört". Man könne nicht so tun, als sei intern im Stadtwerke-Aufsichtsrat der Weg zum Windrad-Betreiber nicht schon geebnet. "Die SPD ist für Windkraft und Bürgerwindparks. Man soll nicht politisch erst im Nachhinein sagen, was geht und was nicht."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort