Wesel Wissen über Wasser

Wesel · Bei der Fachtagung "Weseler Wasser Wissen" tauschten Experten aus ganz Deutschland ihr Wissen über das flüssige Grundnahrungsmittel aus. Fragen zu vielen verschiedenen Themen wurden beantwortet.

Bereits zum vierten Mal fand jüngst die Fachtagung "Weseler Wasser Wissen" im Welcome Hotel statt. Die im Jahr 2011 von der Plasson GmbH, den Stadtwerken Wesel sowie der M. Hübers GmbH ins Leben gerufene Veranstaltung informierte etwa 100 aus ganz Deutschland angereiste Teilnehmer über das Thema Wasserversorgung. Im Rahmen der Tagung wurden die Rechte und Pflichten von Wasserversorgungsunternehmen diskutiert, die in erster Linie für ein sauberes und einwandfreies Trinkwasser sorgen müssen.

Ein umstrittenes Thema wird seit Jahren in Deutschland diskutiert: Taugen die alten Modelle zur Ermittlung des Wasserverbrauchspreises noch oder bedarf es hier einer Umstellung? Die bisherigen Berechnungen führen zu nämlich zu einer irreführenden Ermittlung und damit verfälschten Kosten für den einzelnen Haushalt. Aus diesem Grund wurde die Bemessungsgrundlage komplett neu überarbeitet. Nach der Umstellung der Wassertarifmodelle wird zur Berechnung des Verbrauchspreises künftig nur noch die Anzahl der Wohneinheiten je Gebäude herangezogen, wovon der Endverbraucher profitiere, da hierdurch der Verbrauchspreis präziser ermittelt werden könne, heißt es von Seiten der Veranstalter.

Über den Austausch von Wasserzählern im Versorgungsgebiet der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW) berichtete Henning Wagner. Die RWW hat im gesamten Gebiet der Versorger aus Mülheim an der Ruhr Untersuchungen durchgeführt und festgestellt, dass die eingesetzten Wasserzähler in Privathaushalten, aber auch Gewerbebetrieben den Wasserverbrauch nicht präzise genug messen. Mit dem Einsatz neuer Ringkolbenzähler sei daher Abhilfe geschaffen worden. Bereits 80.000 neue Wasserzähler seien in Benutzung. Diese sorgten für eine effizientere und gerechtere Messung des Wasserverbrauchs.

Einen juristischen Blick auf das Thema Trinkwasserhygiene warf Sandra Sutti, die die Verordnung über die allgemeinen Bedingungen für die Wasserversorgung (AVBWasserV) näher beleuchtete. Sie zeigte auf, welche Untersuchungspflichten, Aufgaben und Verantwortungsbereiche sich aus dieser Verordnung für die Wasserversorgungsunternehmer ergeben. Gemeinsam mit dem Publikum erörterte sie zentrale Haftungsfragen, die sich aus der Installation von Trinkwasseranlagen ergeben.

Interessante Einblicke in das Thema der Biozide gab Dirk P. Dygutsch, der seine Ausführungen am Beispiel der Trinkwasserdesinfektion aufschlussreich veranschaulichte. Biozide sind Wirkstoffe, die zur Bekämpfung von Schadorganismen eingesetzt werden, wie zum Beispiel Desinfektionsmittel, Schutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel. Da Biozide die Sauberkeit des Trinkwassers beeinflussen, wurde dieser Thematik im Rahmen der Fachtagung eine hohe Bedeutung beigemessen.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch den stetigen regen Austausch zwischen den Zuhörern und den Referenten, die durch ihr Expertenwissen und die Beantwortung der vielfältigen praxisorientierten Fragen zu einer informativen und spannenden Tagung beigetragen haben.

(RP)
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