Wesel Wo Wesel wachsen soll

Wesel · Die Nachfrage nach preiswertem Bauland in guter Lage ist groß, das Angebot derzeit gering. Doch das wird sich ändern.

Wesel: Wo Wesel wachsen soll
Foto: Malz Ekkehart

Die gute Infrastruktur mit Autobahnanschluss und Bahnhof, das reichhaltige Kulturangebot, die vielen Schulen und Kindertagesstätten sowie ein attraktives Umland sorgen dafür, dass Wesel als Wohnort vor allem für junge Familien und Senioren interessant wird. Jedenfalls ist die Nachfrage nach Bauland in guten Lagen groß. Das Problem: Fast alle Baugebiete sind mittlerweile vollgelaufen, das Angebot an preisgünstigen Baugrundstücken gering. Es wird also dringend Zeit, dass neue Baugebiete ausgewiesen werden, damit Wesel im Wettbewerb um neue Einwohner bestehen kann.

"Es gibt bei unserem Liegenschaftsamt bereits eine lange Liste mit den Namen von Interessenten, die gerne ein städtisches Grundstück kaufen möchten. Und wir möchten dieser Nachfrage gerecht werden", sagt Martin Prior, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung. Die RP hat Prior im Rathaus besucht, um mit ihm über die ins Auge gefassten Baugebiete im Stadtgebiet zu reden.

 Auf dem Areal, das an den Holzweg (l.) grenzt, sollen in den nächsten Jahren viele neue Häuser entstehen.

Auf dem Areal, das an den Holzweg (l.) grenzt, sollen in den nächsten Jahren viele neue Häuser entstehen.

Foto: Büttner

Seit Jahren schon wird in den Fachausschüssen über das mehrere Tausend Quadratmeter große Neubaugebiet Hessenviertel zwischen der Emmericher Straße und der Betuwelinie diskutiert. Dass man in der Sache noch nicht weiter ist, lag an schwierigen Verhandlungen mit Grundstückseigentümern. Doch mittlerweile zeichnet sich eine gute Lösung für alle Beteiligten ab. "Wir sind auf einem guten Weg", sagt Prior. Doch auf einen Termin, wann sich im Hessenviertel die ersten Kräne drehen, möchte er sich nicht festlegen. Bis zu 100 Wohneinheiten könnten am Rande der Feldmark entstehen.

Im Fachausschuss wurde jetzt, wie berichtet, eine Lösung gefunden, wie der Verkehr im Neubaugebiet Am Schwan laufen soll. "Damit ist die Frage der Erschließung erledigt", freut sich Prior. Er geht davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte 2017 mit der Verlegung der Kanäle und der Versorgungsleitungen begonnen werden kann. Die Grundsteine für die ersten von 70 geplanten Doppelhaushälften und freistehenden Einfamilienhäusern könnten demnach 2018 gelegt werden.

Die Politik hat jüngst die Voraussetzungen geschaffen, dass die leerstehende Ellen-Key-Schule im Bereich Lipperheystraße/Brüner-Tor-Platz abgerissen werden kann. Mittlerweile führt die Stadt Gespräche mit Investoren, die auf dem Grundstück zwei Mehrparteienhäuser mit barrierefreien Wohnungen errichten könnten.

Nur wenige Hundert Meter entfernt an der Kreuzstraße soll schon bald das leerstehende Ex-Kreiswehrersatzamt abgerissen werden, um Platz zu schaffen für zwei große Neubauten. Gut 15 Millionen Euro werden der Weseler Bauverein, die Wohnungsbaugenossenschaft Wesel (WBW) und die Praxis für Radiologie am Marien-Hospital investieren. Läuft alles nach Plan, soll im Frühjahr der Grundstein gelegt werden und Mitte 2019 die Einweihungsfeier stattfinden. In dem dreigeschossigen Komplex plus Staffelgeschoss sollen neben der Radiologie knapp 60 barrierefreie Mietwohnungen entstehen. Alle werden über Aufzüge zu erreichen sein.

Schon seit Jahren wird über die Bebauung des ehemaligen Telekom-Geländes zwischen Quadenweg, Schepersweg und Halterner Straße diskutiert. Hier sollen 60 bis 80 ein- und zweigeschossige Wohneinheiten - bestehend aus Einfamilien-, Reihenhäusern und Doppelhaushälften - entstehen. Die Verhandlungen mit dem Projektentwickler sind mittlerweile so weit gediehen, dass Prior hofft, "dass die Sache Anfang 2017 starten kann - wenn alles glatt läuft".

Nach langem hin und her sieht es so aus, als könnte endlich auch in Ginderich 2017 der Startschuss für den Bau von bis zu 50 Wohneinheiten (Doppelhaushälften, barrierefreie Mehrgenerationenhäuser und Häuser für junge Familien) fallen. Der Weg sei von der Politik mittlerweile frei gemacht worden, so Prior, um eine gut 12.000 Quadratmeter großen Freifläche zwischen Birtener Straße, Schwanenhofstraße und Bergacker zu erschließen.

(RP)
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