Niederrhein "Wolkenfänger" zieht auf den Bahnhofsplatz

Niederrhein · In einem Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung des Duisburger Bahnhofsplatzes fiel die Wahl der Jury auf den Entwurf einer Skulptur von Rainer Maria Matysik.

 So schaut der "Wolkenfänger" aus.

So schaut der "Wolkenfänger" aus.

Foto: Stadt Duisburg

Die ausgewählte Skulptur mit dem Titel "Wolkenfänger" soll am Ende der Baumaßnahme auf dem Portsmouthplatz errichtet werden. Sie wird ein weit sichtbares Zeichen setzen. Der "Wolkenfänger" wird in der Sichtachse zwischen Ausgang des Hauptbahnhofes und Friedrich-Wilhelm-Straße seinen Platz finden. Sowohl in der Formensprache als auch in der Materialwahl knüpft er an Duisburgs Geschichte an.

Industriekultur im Werkstoff Stahl und Bezüge auf die Kartographie Gerhard Mercators in der Formgebung finden sich in dem Entwurf wieder. Es handelt sich um einen etwa 20 Meter hohen kegelförmigen Turm, erstellt aus einem Edelstahlrohrgeflecht mit Gitterstruktur, dessen Konstruktion die Form von Industrieanlagen aufnimmt. Im streng technischen Gebilde hat sich eine weiße Wolke verfangen, sie wirft ihren Wolkenschatten auf den Platz.

Mit einem Zitat von Hans Magnus Enzensberger erläutert der Künstler - ein gebürtiger Duisburger, der an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig studiert hat - seine Konzeption: "Ja, ohne die Wolken stürbe alles, was lebt."

Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum hat als Jurymitglied den Auswahlprozess begleitet: "Die Bewerber haben sich intensiv mit der Planung des Platzes und den Bezügen zur Stadt auseinandergesetzt. Die ausgewählte Skulptur kann zu einem neuen Identifikationsobjekt werden und fügt sich hervorragend in die Gesamtgestaltung ein."

Auch Kulturdezernent Thomas Krützberg zeigt sich hocherfreut über das Ergebnis des Wettbewerbs: "Es gibt eine lebendige Kunstszene, die sich intensiv mit der Aufgabe auseinandergesetzt und hervorragende Beiträge geliefert hat. Die Auswahl war nicht leicht."

Kunst auf dem Bahnhofsplatz, das war eine der Forderungen aus dem Charrette-Verfahren, dem gemeinsamen Planungsworkshop von Planern, Fachplanern, Bürgern sowie Anliegern des Bahnhofsplatzes. In der ersten Phase eines zweistufigen öffentlichen Wettbewerbs konnten Künstler ihr Interesse bekunden und bewerben. Dabei spielte die in der Ausschreibung genannte Intention eine zentrale Rolle: "Die künstlerische Inszenierung ist wesentlicher Bestandteil für die Herausbildung einer spezifischen Duisburger Identität auf dem Platz." Eine Auswahlkommission wählte aus den von über 90 Künstlern sowie Künstlergruppen mitgeteilten Interessensbekundungen fünf aus, die dann die Möglichkeit hatten, ihre Vorschläge zu entwickeln. Die Entwürfe wurden von der Jury gesichtet und bewertet.

(RP)
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