Wesel Zitadellenviertel soll für Senioren attraktiver gestaltet werden

Wesel · Seit Jahren schon wird in Fachkreisen darüber diskutiert, wie eine Explosion der Pflegekosten in den nächsten Jahrzehnten verhindert werden kann. Galt bislang der Grundsatz "ambulant vor stationär", so gehen neueste Überlegungen einen Schritt weiter.

Es geht nicht mehr nur darum, Häuser und Wohnungen so zu gestalten, dass ältere und pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich in ihnen leben können. Mittlerweile setzt sich in der Fachliteratur die Meinung durch, dass sich die Menschen in Wohnquartieren möglichst lange wohlfühlen müssen. Das setzt voraus, dass Pflegedienste vor Ort sind, dass es Einkaufsmöglichkeiten und Treffpunkte für alle Generationen gibt und Barrierefreiheit vorherrscht.

Mit dem Thema "Seniorengerechte Umgestaltung des Lebensumfeldes" werden sich am Donnerstag, 30. Oktober, die Mitglieder des Weseler Sozialausschusses ab 16.30 Uhr befassen. Ein Mitarbeiter des Kreises Wesel wird im Rahmen der Sitzung über den Prozess des Kreises unter der Überschrift "Lebenswelt Alter - sichere Versorgungsstrukturen im Kreis" berichten und Fragen beantworten.

Eine davon könnte lauten: Was ist für Wesel wann genau geplant? "Noch gibt es nichts konkretes", sagt Sozialamtsleiter Detlev Heinz im RP-Gespräch. Gleichwohl denke die Verwaltung darüber nach, die soziale Infrastruktur in dem vom Bauverein bereits aufwendig umgestaltete Zitadellenviertel (hier sind 200 der 500 Wohnungen barrierefrei ausgebaut) weiter zu verbessern. In dem Quartier gibt es seit 2013 auch einen gut 60 Mitglieder starken Nachbarschaftsverein, der unter anderem Lesungen, gemütliche Nachmittage und Wettbewerbe organisiert.

Um das Thema Quartiersentwicklung ans Laufen zu bringen, wurde im Frühjahr im Kreishaus eine kommunale Leitungsgruppe gegründet, in der Vertreter aus allen Kommunen sitzen. Wesel, das selbst noch eine Arbeitsgruppe zum Thema plant, wird dort von Detlev Heinz vertreten. "Die Sache muss jetzt langsam mit Leben gefüllt werden", sagt er. Eine Prognose, wann in der Kreisstadt erste sichtbare Projektergebnisse vorliegen, wagt er nicht.

(RP)
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