Wesel Zum Zehnten: Alles neu im Naturforum

Wesel · 2008 hat der Regionalverband Ruhr (RVR) das Naturforum Bislicher Insel in Xanten eröffnet. Nach nun fast zehn Jahren soll das Besucherzentrum des einzigartigen Naturschutzgebietes umgestaltet werden. Erste Pläne wurden jetzt vorgestellt.

 Die Ausstellung widmet sich den Themen Flussaue und Hochwasser. Allerdings ist die Art der Präsentation nicht mehr auf dem neuesten Stand.

Die Ausstellung widmet sich den Themen Flussaue und Hochwasser. Allerdings ist die Art der Präsentation nicht mehr auf dem neuesten Stand.

Foto: Fischer Armin

Wer das Naturschutzzentrum der Bislicher Insel in Xanten besucht, der befindet sich ein bisschen wie in einem Land vor unserer Zeit. Die Räume des Besucherzentrums im Gebäude des Eyländer Hofs, 2008 vom Regionalverband Ruhr (RVR) feierlich eröffnet, sind dunkel. Die Ausstellung dort ist zwar inhaltlich spannend, aber die Art der Präsentation nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand. "Das fängt schon bei den Computern an, die keine Touchfunktion haben", sagt Ilka Weidig.

 Im Gebäude des Eyländer Hofs befindet sich das Naturforum Bislicher Insel. Dabei handelt es sich um das Besucherzentrum des 1000 Hektar großen Naturschutzgebietes.

Im Gebäude des Eyländer Hofs befindet sich das Naturforum Bislicher Insel. Dabei handelt es sich um das Besucherzentrum des 1000 Hektar großen Naturschutzgebietes.

Foto: Armin Fischer

Weidig ist die neue Leiterin des Naturforums und dort seit Mitte Juli im Dienst (wir berichteten). Mit ihr kommt neuer Schwung in die Arbeit des Informationszentrums - und damit auch in das einzigartige Areal im Kreis Wesel. Schon bei ihrer Vorstellung sagte Weidig, dass sie das Umweltbildungsangebot erneuern und erweitern möchte. Im Betriebsausschuss des RVR, der auf der Bislicher Insel tagte, stellte sie nun ihre weitere Planungen für das Naturforum vor.

 Ilka Weidig ist seit Juli Leiterin des Naturforums.

Ilka Weidig ist seit Juli Leiterin des Naturforums.

Foto: Fischer Armin

So sollen sich die neuen Tierarten wie Seeadler oder Silberreiher, die in den vergangenen zehn Jahren im 1000 Hektar großen Naturschutzgebiet heimisch geworden sind, in der Ausstellung wiederfinden. Die geplante Rheinanbindung, der Klimawandel, Insektensterben oder Biodiversität sollen ebenfalls thematisiert werden. Interaktive Lernstationen sollen die Ausstellung für Schulklassen und Familien attraktiver machen. "Ein zentrales Auenmodell könnte als Einstieg in die Hochwasserthematik dienen und erklären, was eine Aue eigentlich ist", ergänzt Weidig. Zudem sollen die Ausstellungsräume vergrößert sowie barrierefrei gestaltet und die Multifunktionshalle zu einem großen, teilbaren Vortragsraum umgebaut werden. "Dadurch haben wir in Zukunft die Möglichkeit, mehrere Veranstaltungen gleichzeitig anzubieten", sagt Weidig.

Der Ausschuss gab grünes Licht. So soll zum zehnjährigen Bestehen im nächsten Jahr das Informations- und Kompetenzzentrum für Natur- und Hochwasserschutz auf der Bislicher Insel überarbeitet und neu ausgerichtet werden. Betriebsleiter Thomas Kämmerling sagt dazu: "Das Naturforum Bislicher Insel hat sich zu einem beliebten Anlaufpunkt für Radtouristen, Naturinteressierte und Schulklassen entwickelt. Nach zehn Jahren ist es Zeit, die Ausstellungsinhalte und die Technik an neue Entwicklungen und Standards anzupassen."

Das ist der zweite Schritt. Der erste ist die Planung. Und deshalb beauftragt der RVR nun ein Büro, ein entsprechendes Konzept zu erstellen und die Kosten zu kalkulieren. Anschließend muss die Finanzierung der Maßnahmen geklärt werden. Mit Beginn der Umsetzung ist daher frühestens im Jahr 2019 zu rechnen.

Zum Hintergrund: Am 28. Oktober 2008 hat der Regionalverband Ruhr das Naturforum Bislicher Insel in Xanten eröffnet und damit für das einzigartige Naturschutzgebiet ein eigenes Besucherzentrum geschaffen. Die Dauerausstellung widmet sich den Themen Flussaue und Hochwasser. Zudem können Besucher Informationen über die vielen verschiedenen Tiere und deren Lebensweise auf der Bislicher Insel erfahren.

(RP)
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