Wesel Zwei Jungs für alle Fälle im Marien-Hospital

Wesel · Niko Becker (18) und Peter Latzel (18) leisten seit August ihren Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) im Marien-Hospital Wesel.

 Niko Becker und Peter Latzel (r.) haben im Marien-Hospital immer etwas zu tun. Die Abwechslung macht ihnen viel Spaß.

Niko Becker und Peter Latzel (r.) haben im Marien-Hospital immer etwas zu tun. Die Abwechslung macht ihnen viel Spaß.

Foto: Jürgen Bosmann

Nach dem Pauken fürs Abitur steht für Niko Becker (18) aus Haldern und Peter Latzel (18) aus Mehr jetzt ganz praktisches Handwerk an. Die beiden jungen Männer leisten seit August ihren Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) im Weseler Marien-Hospital, wo sie genau ein Jahr lang tätig sein werden. Weil die Freunde noch nicht genau wissen, wie es beruflich mit ihnen weitergehen soll, haben sie sich für den Freiwilligendienst entschieden, um sich Gedanken zu machen.

Ihren Dienst leisten die beiden in der Technischen Abteilung des Innenstadt-Krankenhauses ab. Hier ist immer viel zu tun. Wenn das Licht in einem Patientenzimmer defekt ist, Gartenarbeiten anstehen oder einfach nur Botengänge erledigt werden müssen, wird die Technische Abteilung benachrichtigt. Deren Leiter Hans Josef Heveling (56) schickt dann die so genannten Bufdis los, die den Job gern übernehmen. "Uns macht das hier sehr viel Spaß, auch wenn es manchmal anstrengend ist", sagt Peter Latzel. Niko Becker nickt zustimmend.

Viele der Arbeiten sind absolutes Neuland für die beiden Abiturienten. Ihre Eltern staunen, wenn die Jungen berichten, dass sie eine Spülmaschine repariert oder einen Wagen mit Erdgas betankt haben.

Weil in einem so großen Krankenhaus reger Personalwechsel keine Besonderheit ist, müssen immer wieder Türschilder ausgetauscht werden. Auch das fällt in den Aufgabenbereich der Bufdis. Manchmal muss auch schnell was im Baumarkt gekauft werden - all das erledigen die beiden jungen Männer, die sich aus der Schulzeit am Gymnasium Aspel kennen. Schön ist für die beiden Fußballfans - Niko spielt für den SV Haldern, sein Kumpel kickt für TuS Haffen-Mehr -, dass sie Möglichkeit haben, auch mal in den pflegerischen Bereich hineinzuschauen und dort Hilfsarbeiten unter Anleitung zu übernehmen. Vielleicht bekommt einer der beiden ja Lust, später in diesem Bereich tätig zu werden. Wie dem auch sei: Klar ist, dass die Vielfalt den Bufdis hilft, ihre Talente zu endecken, und sie liefert so Entscheidungshilfe bei der späteren Berufswahl.

Das Marien-Hospital beschäftigt auch einen freiwilligen Helfer im Bereich Hauswirtschaft. "Meist aber sind sie in der Pflege und Technik eingesetzt", sagt Personalsachbearbeiter Stefan Wagner (33). "Unsere Bewerber können wählen, wo sie eingesetzt werden möchten."

Als es den Zivildienst noch gab, hätten die Bewerber oft eine abgeschlossene Berufsausbildung gehabt. "Die Bufdis heutzutage kommen meist direkt von der Schule und haben wenig praktische Erfahrung", so die Erfahrung von Heveling. Trotzdem ist man in der Klinik froh, dass es junge Leute wie Niko und Peter gibt, die die Lücken, die die Zivildienstleistenden hinterlassen haben, ausfüllen.

(RP)
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