Kreis Wesel Zwei Tote bei Bungalow-Brand in Rheinberg-Budberg

Kreis Wesel · Bei einem Brand im Rheinberger Ortsteil Budberg sind gestern Morgen zwei Menschen gestorben. Es handelt sich um eine 76-jährige, pflegebedürftige Frau und ihre 60 Jahre alte Pflegerin aus Polen, die mit der alten Dame gemeinsam in ihrem Bungalow an der Straße Am Busch wohnte.

Ausgebrochen war das Feuer kurz nach 6 Uhr. Der Notruf erreichte die Polizei um 6.26 Uhr, wie Polizeisprecher Daniel Freitag mitteilte. Die Feuerwehr wurde nur eine Minute später alarmiert. Bis auf eine Notreserve rückten alle verfügbaren Kräfte der Freiwilligen Wehr der Stadt aus. Wenige Minuten später war die schmale Wohnstraße an einem Wäldchen mit Rettungsfahrzeugen zugestellt. "Als der erste Trupp eintraf, brannte der Bungalow in voller Ausdehnung", sagte Feuerwehrchef Sebastian Schriewer. "Eine Frau hatte die Polizei im Flur gefunden, die andere Person war vermisst", beschrieb er die Lage.

Während die Polizisten, die zuerst vor Ort waren, versuchten, die offenbar bewusstlose Frau - nach unbestätigten Angaben die Pflegerin - wiederzubeleben, machten sich Feuerwehrleute im verrauchten Gebäude unter Atemschutz auf die Suche nach der vermissten Person. Vermutlich die 76-jährige Bewohnerin. Die konnte sich möglicherweise aufgrund ihrer Einschränkungen nicht in Sicherheit bringen.

Anwohner berichteten davon, dass sie bettlägerig gewesen sei. Für die 76-Jährige kam jede Hilfe zu spät. Was sich genau abgespielt hat in den dramatischen Minuten nach dem Ausbruch des Feuers, werden die Ermittlungen zeigen. Auch bei der Brandursache sind die Experten noch ganz am Anfang.

Insgesamt waren rund 40 Feuerwehrkräfte im Einsatz. Nachdem die Toten geborgen waren, konzentrierten sich alle Anstrengungen darauf, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Der unmittelbar angrenzende Bungalow wurde evakuiert, weil Flammen überzugreifen drohten. Nachbarn, die etwas weiter entfernt wohnen, boten Hilfe an. Eine Notfallseelsorgerin war an der Einsatzstelle, ebenso Opferbetreuer der Polizei. Auch der Sohn des Opfers, der im Ort wohne, sei an der Unglücksstelle eingetroffen, hieß es. Das Feuer wütete im ganzen Bungalow, dessen Vorgarten adventlich dekoriert war. Scheiben der Fenster und der Terrassentür zum Garten zerbarsten, der Luftzug feuerte die Flammen weiter an. Die Löscharbeit war nicht ungefährlich. Die Zwischendecke stürzte ein. Über die Drehleiter wurde der Brand von oben bekämpft. Nach gut einer Stunde hatte die Wehr das Geschehen im Griff. Nachlöscharbeiten zogen sich bis weit in den Vormittag, um Glutnester in der Zwischendecke auszumachen und zu ersticken.

(bp)
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