Stadt Willich 1000 Bäume haben Halbzeit

Stadt Willich · Seit Beginn des Jubiläumsjahres in Anrath läuft die Aktion "1000 Bäume für 1000 Jahre Anrath". Zur Halbzeit hat bereits die Hälfte der Eichen und Linden einen neuen Besitzer gefunden.

Stadt Willich: 1000 Bäume haben Halbzeit
Foto: ddp, ddp

"Wie gut, dass wir einen so großen Garten haben", sagt Sandra Rolshoven und blickt schmunzelnd nach draußen in den Garten. Auf einer Fläche von rund 100 Quadratmetern stehen auf einem schwarzen Gärtnervlies Hunderte von Eichen und Linden dicht an dicht.

Die 1000 Jahre-Bäume von Anrath parken hier und werden liebevoll von der Anratherin gepflegt, bis im Herbst die große Pflanzparty steigt. Sandra Rolshoven hatte passend zum 1000-jährigen Bestehen von Anrath die Idee, 1000 Bäume für die nächsten 1000 Jahre zu pflanzen. Für 15 Euro können die Bäume gekauft werden, wobei fünf Euro für den Kinderschutzbund Willich, die Tschernobyl Kinderhilfe und die St. Johannes Kirche Anrath bestimmt sind.

Stieleichen stärker gefragt

Zur Halbzeit des 1000-Jahr-Festes und damit auch zur Halbzeit des Baumverkaufes kann die 30-Jährige ein positives Fazit ziehen. "Die Hälfte der Bäume hat bereits einen neuen Besitzer", freut sie sich. Die Stieleichen sind stärker gefragt als die Winterlinden. Von ihnen wechselten 350 den Besitzer, von den Linden bislang nur 150.

Wer welche Baumsorte gekauft hat und welche Jahreszahl von 1010 bis 2010 genommen wurde, kann Sandra Rolshoven dank Computer genau sagen. Sie führt nämlich Buch. "Die Jahrgänge 1937 bis 2010 sind schon alle vergeben", berichtet sie. Viele Leute nahmen ihr Geburtsjahr oder das Jahr der Hochzeit.

Die Anratherin hat viele niedliche Geschichten erlebt. "Am süßesten war der Anruf eines elfjährigen Jungen, der fragte, ob es noch Bäumchen gibt", erinnert sie sich. Es gab, wenngleich auch nicht mehr das Wunschjahr, in dem er geboren wurde. Zusammen mit seinem Vater kam der Junge dann seinen Baum und sein Zertifikat holen.

Zu jeden Baum gibt es ein Zertifikat mit Jahreszahl, Namen und Baumsorte. Wer möchte, kann seinen Baum direkt mitnehmen und daheim einpflanzen. Wer dafür keinen Platz hat, muss nicht auf einen Baum verzichten. Hinter dem ersten Ascheplatz auf der Anrather Donkkampfbahn hat die Stadt Willich eine Fläche zur Verfügung gestellt, auf der im Herbst gepflanzt wird. "Dort kommt auch eine große Tafel hin, auf der alle Namen derjenigen stehen, die einen Baum oder mehrere Bäume gekauft haben", sagt Sandra Rolshoven und fügt an, dass die meisten Baumkäufer einen Platz auf dieser Fläche haben möchten, weil im heimischen Garten die Fläche fehlt.

Egal ob heimischer Baum oder städtische Fläche, jeder kommt auf die Tafel. Kurze Sätze können dabei auf Wunsch eines Baumbesitzers ebenfalls eingraviert werden. "Ich habe schon Wünsche wie in Liebe von notiert", verrät die Anratherin. Gekauft haben bislang nicht nur Einzelpersonen, sondern auch ganze Familien, Kegelclubs, Firmen und Vereine. Wer auf die Gravurplatte möchte, muss bis Ende August kaufen. Wer später zuschlägt, kann nicht mehr berücksichtigt werden.

(RP)
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