Stadt Willich 1029 Kilometer in drei Wochen erradelt

Stadt Willich · Fahrradfahren für den Klimaschutz: Georg Krausse nahm an der Aktion Stadtradeln in Willich teil und landete auf Platz eins der aktivsten Fahrradfahrer. Der 57-Jährige pendelt täglich mit dem Rad von Neersen aus nach Düsseldorf.

 Sein Trekkingrad nutzt Georg Krausse für lange Strecken. Den täglichen Weg ins Büro meistert er mit einem Rennrad.

Sein Trekkingrad nutzt Georg Krausse für lange Strecken. Den täglichen Weg ins Büro meistert er mit einem Rennrad.

Foto: Wolfgang Kaiser

Vier Fahrräder nennt er sein eigen, den Weg ins Büro legt er täglich mit dem Rennrad zurück, eine Winterpause gibt es nur kurzfristig, wenn Schnee und Eis die Fahrt zu gefährlich machen: Georg Krausse ist das, was man einen passionierten Radfahrer nennen kann. In diesem Jahr nahm er an der Aktion Stadtradeln teil, fuhr im dreiwöchigen Aktionszeitraum mehr als 1000 Kilometer mit dem Fahrrad.

"Mit der Teilnahme möchte ich auch die Aktionen der Stadt Willich unterstützen, die viel für Radfahrer tun und diesen viel bieten", erklärt der 57-Jährige. So gebe es beispielsweise eine alte Bahntrasse für Radler, den Alleenradweg. "Andere Städte werben gern mit dem Etikett ,fahrradfreundlich', sind es aber leider nicht, in Willich ist das anders." Natürlich gebe es auch hier Verbesserungswürdiges, sein Wunsch wären Fahrradscouts, die einem Ansprechpartner der Stadt Missstände benennen, wo Fahrradstrecken nicht nutzbar sind.

Krausse hat für alle Gelegenheiten das passende Rad: Ein Hollandrad für Fahrten zum Bäcker, ein Trekkingrad für lange Strecken, das ursprünglich für den Sohn gedachte Mountainbike und ein Rennrad für die rund einstündigen Fahrten ins Büro in Düsseldorf. Dann sei er natürlich neben Helm auch mit einer entsprechenden Montur unterwegs. Die örtlichen Gegebenheiten des Arbeitgebers seien darauf optimal ausgerichtet: "Es gibt Umkleideräume und Duschen." Von vielen Bekannten wisse er, dass sie auch gern das für die Anfahrt zur Arbeit nutzen würden. "Aber wenn diese Möglichkeiten nicht zur Verfügung stehen, ist es natürlich schwierig, dabei wäre es für die Firmen oft nur mit einem minimalen Aufwand verbunden."

Von der Stadtradeln-Initiative hatte Krausse in der Zeitung gelesen und sofort beschlossen, diese Aktion der Stadt Willich zu unterstützen. Er informierte sich auf der Website zur Aktion, wie er teilnehmen konnte. Da es ihm als Einzelfahrer nicht möglich war, suchte er ein Team, dem er sich anschließen konnte. Der Name "Radellust" fiel ihm auf und war ihm sofort sympathisch. "Ich habe mich dann kurz vorgestellt, die anderen Teilnehmer taten dies auch, und so konnten wir uns während der drei Wochen gegenseitig anspornen und Erlebnisse teilen", sagt Krausse. Sein schlimmstes Erlebnis hatte er eines Morgens in Höhe des Kaarster Friedhofs. Da riss eine Speiche an seinem Fahrrad und verhinderte so die Weiterfahrt ins Büro sowie die abendliche Heimfahrt. "Da ich mit dem Rennrad unterwegs war, konnte ich es leicht schultern und so den Restweg zum Büro zurücklegen. Und die Rückfahrt habe ich dann mit dem Personennahverkehr zurückgelegt." Für kleinere Reparaturen habe er immer Luftpumpe, Schlauch, Flickzeug und Kettennietdrücker dabei.

Für ihn sei die Zeit durch den gegenseitigen Austausch innerhalb der Gruppe sehr kurzweilig gewesen. Und als in der zweiten Woche klar war, dass sich das gute Wetter hält, habe ihn der Ehrgeiz gepackt: "Ich wollte unbedingt die 1000er-Marke knacken und bin so immer mal eine Extraschleife gefahren." Das hat geklappt: Das Team Radellust legte insgesamt 3111 Kilometer zurück und wurde so Zweiter der "Radelaktivsten Teams", zugleich wurde Krausse selbst mit 1029 Kilometern Erster der "aktivsten Einzelradler". Auf Platz zwei landete sein direkter Teamkollege Frank Magon mit 1002 Kilometern. Die besten Teams sowie Einzelfahrer aus Willich werden voraussichtlich im September ausgezeichnet.

(eva)
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