Stadt Willich 16 Stunden voller Arbeit und Begeisterung

Stadt Willich · Lena Specht (20) hat die offene Kinder- und Jugendarbeit in der Emmaus-Kirchengemeinde in Neersen übernommen.

 Im vergangenen Jahr hat Lena Specht ihr Abitur gemacht, jetzt lernt sie im Berufskolleg Dülken und betreut die Jugendarbeit der Emmaus-Kirchengemeinde in Neersen. Sie vertritt damit Yvonne Houf, die zurzeit im Mutterschutz ist.

Im vergangenen Jahr hat Lena Specht ihr Abitur gemacht, jetzt lernt sie im Berufskolleg Dülken und betreut die Jugendarbeit der Emmaus-Kirchengemeinde in Neersen. Sie vertritt damit Yvonne Houf, die zurzeit im Mutterschutz ist.

Foto: ACHIM HÜSKES

Auf dem Schreibtisch liegen die ersten Traumwolken, mit deren Gestaltung die Kinder im Rahmen des Kindergottesdienstes begonnen haben, an der Wand pinnt das frisch ausgearbeitete Quartalsprogramm für die Jugendgruppe "Wilde Wölfe", und vor dem PC steht der Flyerentwurf für ein neues Mädchenangebot. Mittendrin sitzt Lena Specht und ruft ihre Mails ab. "Damit beginne ich meinen Arbeitstag in der Regel, wenn ich gegen 15 Uhr ins Büro komme", verrät die 20-Jährige mit einem Lächeln. Doch zuvor war sie ebenfalls schon fleißig, allerdings nicht im Neersener Gemeindezentrum der Emmaus-Kirchengemeinde, sondern im Berufskolleg Dülken.

Dort startet seit dem neuen Schuljahr 2015/16 ihr Tag. Specht befindet sich in der Ausbildung zur Erzieherin und ist gleichzeitig in der evangelischen Kirchengemeinde die Vertretung für Yvonne Houf, die sich im Mutterschutz befindet. Die Neersenerin hat mit dem 1. September die offene Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde übernommen. "Eine ungewöhnliche Kombination, die aber sehr gut klappt, auch zeitlich gesehen", meint Specht. Sie machte selber im vergangenen Jahr ihr Abitur an der Robert-Schumann-Europaschule. Da sie sich unsicher war, ob es wirklich ein Lehramtsstudium werden sollte, entschloss sich die Abiturientin nach der Schule für Praktika. Darunter auch in verschiedenen Schulen. Schnell wurde ihr aber klar, dass Lehramt nicht ihr Studium sein würde. Stattdessen stellte sie fest, wie viel Freude ihr der Einsatz in der Jugendarbeit machte, wobei es sich um ein Praktikum bei der Emmaus-Kirchengemeinde Willich handelte, das über ein halbes Jahr lief. Der Entschluss für den Studiengang Soziale Arbeit fiel. Zeitgleich bat ihr die Kirchengemeinde die Vertretungsstelle für Houf in Form von 16 Wochenstunden an. "Ich habe mir gedacht, das kann ich prima mit dem Studium verbinden und zugesagt", erzählt Specht.

Mit dem Studienplatz klappte es aber nicht auf Anhieb, so dass sich Specht entschloss, zunächst die Ausbildung zur Erzieherin zu machen. Sie meldete sich im Berufskolleg Dülken an. "Die erste Frage von mir war dort, wie lange der Unterricht geht, denn schließlich wollte ich dies mit der Kinder- und Jugendarbeit kombinieren", verrät sie schmunzelnd. Es stellte sich heraus, dass bis maximal 15 Uhr unterrichtet wird, was mit den Gruppenstunden, die ab 16 Uhr losgehen, problemlos zu vereinbaren ist. Der Kombination Ausbildung und Arbeit stand nichts im Wege, außer ihre Konfession. Specht ist nämlich katholisch. "Vor dem Hintergrund, dass ich mich schon immer viel in der evangelischen Kirche eingebracht habe, überlegte ich bereits länger die Konfession zu wechseln. Das habe ich nun im August auch gemacht", berichtet die junge Frau, die schon als 14-Jährige ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit der Emmaus-Kirchengemeinde tätig war. Die 16 Wochenstunden als Vertretung für Houf sind gut mit Arbeit gefüllt. Jede Woche ist arbeitsintensiv. "Mir macht es viel Spaß und ich könnte meine Zeit nicht besser verbringen", betont Specht. Viel Freizeit für sie persönlich bleibt allerdings nicht, zumal sie noch zwei weitere Kindersportgruppen betreut. Das macht der 20-Jährigen aber nichts aus. Und wenn die Zeit doch einmal reicht, dann geht es ab ins Fitnessstudio.

(tref)
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