Stadt Willich Ablaufplanung für Hallen-Projekt steht

Stadt Willich · Der Willicher Stadtrat hat die Verwaltung beauftragt, das Verfahren zur Errichtung einer Halle in Alt-Willich als Public-Privat-Partnership-Modell einzuleiten. Grundlage ist ein Zeitplan, den Kämmerer Willy Kerbusch gestern vorstellte.

 Heute noch eine grüne Wiese: Hinter dem Parkplatz für das Schwimmbad "De Bütt" soll nach den Überlegungen der Stadt eine neue Veranstaltungshalle entstehen.

Heute noch eine grüne Wiese: Hinter dem Parkplatz für das Schwimmbad "De Bütt" soll nach den Überlegungen der Stadt eine neue Veranstaltungshalle entstehen.

Foto: WOLFGANG KAISER

Willy Kerbusch, Kämmerer der Stadt Willich, wird am Mittwoch, 26. März, 18 Uhr, im Gründerzentrum im Stahlwerk Becker der Öffentlichkeit vorstellen, wie in Alt-Willich neben dem Freizeitbad De Bütt eine Veranstaltungshalle in Kooperation von Stadt und Investor entstehen kann. Das kündigte er gestern Abend im Stadtrat an. Dort präsentierte er auch einen Fahrplan, wie er sich die weiteren Schritte zur Realisierung einer Halle vorstellt.

 Dieser Lageplan zeigt sehr gut, an welcher Stelle sich die Stadtplaner die neue Veranstaltungshalle vorstellen können. Je nach Bestuhlung soll die Halle Platz für 700 bis 1050 Gäste bieten.

Dieser Lageplan zeigt sehr gut, an welcher Stelle sich die Stadtplaner die neue Veranstaltungshalle vorstellen können. Je nach Bestuhlung soll die Halle Platz für 700 bis 1050 Gäste bieten.

Foto: WOLFGANG KAISER

Diesem Fahrplan stimmte der Rat mit großer Mehrheit zu. Die FDP enthielt sich, Stefan Simmnacher (CDU) stimmte dagegen. Er habe zu einigen Punkten eine andere Position als seine Fraktion, sagte er. FDP-Fraktionschef Hans-Joachim Donath sagte, die Fraktion sei zwar für eine Halle. Sie sei aber dagegen, dass daraus in dieser Größe und an diesem Standort eine Stadthalle werde. Kritisch sehe die Fraktion auch, dass Vereine für die Nutzung der Halle bezahlen sollen. Sprecher von CDU, SPD und Grünen begrüßten den vom Kämmerer vorgesehenen Ablauf des weiteren Verfahrens.

Nach der Abstimmung appellierte SPD-Fraktionschef Bernd-Dieter Röhrscheid unter Beifall aus allen Fraktionen an seine Ratskollegen, die Halle nicht zum Wahlkampfthema zu machen. Es werde keine Halle einer Partei geplant. Daher sollten die Fraktionen nur gemeinsam Gespräche mit Vereinen führen.

Was aus Sicht der Verwaltung für einen Hallenstandort neben "De Bütt" spricht: Das Grundstück gehört der Stadt, es sind Parkplätze vorhanden, das Blockheizkraftwerk des Freizeitbades könnte die energetische Versorgung der Halle mit übernehmen, planungsrechtliche Voraussetzungen sind bei nur geringen Änderungen vorhanden, das Gelände ist zu Fuß vom Ortszentrum erreichbar und liegt weit genug weg von Wohnhäusern. All dies mache deutlich, so Kerbusch in der Vorlage, dass dieser Standort der einzige in der Stadt sei, auf dem bis Herbst 2015 eine solche Halle kostengünstig entstehen könnte.

Der Kämmerer benannte auch die Eckpunkte des Projektes. Es soll als Öffentlich-Privates-Partnerschafts-Projekt realisiert werden, wobei die Stadt die Kosten auf zwei Millionen Euro deckelt und nach 20 Jahren eine Option zum Kauf der Halle zum Preis von 500 000 Euro hat. Die Halle soll bis zu 1050 Sitzplätze (bis zu 700 bei Bestuhlung) haben und bis zu 70 zusätzliche Parkplätze bekommen. Bei externer Betriebsführung der Halle sollen Vereine eine Option zur Selbstbewirtschaftung bekommen, aber auch Nutzungsgebühren bezahlen. Für Unternehmen, Messen, Konzerte und Privatveranstaltungen soll die Halle zu marktüblichen Konditionen gemietet werden können, auch die Stadt soll die Halle für eigene Veranstaltungen nutzen können.

Am 26. März sollen auch Anregungen und Bedenken der Bürger aufgenommen werden. Im April soll das Verfahren beginnen, in dem sich mögliche Investoren melden können. Die Angebote, die ein Lärmschutzgutachten enthalten müssen, sollen im Mai bewertet werden, zugleich soll das Änderungsverfahren des Bebauungsplanes anlaufen. Im Juni soll die Politik die Hallenentwürfe beraten, die im Juli öffentlich präsentiert werden.

Im August wird der Investor ausgewählt. Bis Oktober 2015 soll die Halle fertigsein, die im November 2015 eröffnet werden soll. Bis dahin soll auch eine Nutzungsgebührenordnung beschlossen und die Betriebsführung ausgeschrieben sein.

(RP)
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