Stadt Willich Altenheim: Nun kommt das Rote Kreuz zum Zug

Stadt Willich · Da war es nur noch einer: Nachdem Heinz-Joachim Güllüg seine Bewerbung, in Neersen auf dem Gelände des ehemaligen Gemeindezentrums "Die Brücke" ein Altenheim bauen zu dürfen, zurückgezogen hatte, entschieden sich die Mitglieder des Willicher Sozialausschusses in ihrer Sondersitzung gestern Abend einstimmig für die einzig verbliebene Bewerbung, nämlich die des Roten Kreuzes. Der Stadtrat muss nun in seiner Sitzung am 24. September noch zustimmen.

Überraschend hatte der Willicher Steuerberater Güllüg einen Tag vor der Sondersitzung in einem Brief an Bürgermeister Josef Heyes und die Ratsmitglieder seinen Rückzug mitgeteilt. "Dabei fand ich es am Ende schade, dass bei der Entscheidung für die Durchführung des Vorhabens nicht der Mensch in den Vordergrund gestellt worden ist, sondern ausschließlich sozialpolitische Erwägungen eine Rolle spielten", schreibt Güllüg. "Geradezu diffamierend wurde die mit einigen bewährten Betreibern und auch Mitgliedern verschiedener Sozialausschüsse vorab abgestimmte architektonische Planung dargestellt." Wer allerdings die Betreiber "seines" Hauses in Neersen sein würden, hatte er in der Sozialausschussitzung am 1. September nicht sagen wollen - weswegen eigens die gestrige Sondersitzung einberufen wurde. In der Tat hatte es bereits im Planungsausschuss Kritik an der Architektur gegeben: Manchem Ausschussmitglied war sie zu "kasernenhaft" erschienen.

Kritik gibt es auch von den Anwohnern an der Verresstraße und am Rothweg. Etwa 15 von ihnen waren am Montagabend zur Neersener CDU-Bürgerrunde gekommen, um erneut ihre Bedenken kundzutun. Sie befürchten ein höheres Verkehrsaufkommen und einen Parkplatzmangel, sollte das Altenheim an der Stelle gebaut werden. Bürgerrundenleiter Heinz Amfaldern berichtete hinterher, dass man die Bürger jedoch habe beruhigen könne. Im Planungsausschuss werde schon darauf geachtet, dass die Bedenken der Bewohner, so gut es geht, berücksichtigt würden. Was vielen zudem nicht klar gewesen sei: "Wenn das Altenheim dort nicht gebaut wird, würde die Stadt das Grundstück vermutlich verkaufen. Und dann würden dort vielleicht Einfamilienhäuser gebaut, was mehr Verkehr und Baulärm bedeuten würde", so Amfaldern.

(RP)
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