Stadt Willich Anrath: Ein Ortskern erhält Charme

Stadt Willich · Es war ein städtisches Großprojekt über anderthalb Jahre, aber es bleibt im Zeit- und Kostenplan: Die Umgestaltung des Anrather Ortskerns ist so gut wie fertig. Ende Mai kann dort das Fest "600 Jahre Marktrecht" gefeiert werden.

 Sind mit der Ortskernsanierung in Anrath zufrieden (v.l.): Andreas Hand (Stadt Willich), Gordon Scheel (Tiefbaufirma Heinrich Loock), Iveta Andrees (Stadt Willich) und Bauleiter Frank Hansen vom Planungsbüro Angenvoort & Barth.

Sind mit der Ortskernsanierung in Anrath zufrieden (v.l.): Andreas Hand (Stadt Willich), Gordon Scheel (Tiefbaufirma Heinrich Loock), Iveta Andrees (Stadt Willich) und Bauleiter Frank Hansen vom Planungsbüro Angenvoort & Barth.

Foto: KAISER

Die Neugestaltung des Anrather Ortskerns wird pünktlich zur Feier "600 Jahre Marktrechte für Anrath" am 24. und 25. Mai beendet sein: "Wir müssen jetzt nur noch kosmetische Nacharbeiten erledigen", berichtete jetzt Bauleiter Frank Hansen vom Planungsbüro Angenvoort & Barth.

Insgesamt liegen die Arbeiten damit im vorgesehenen Zeitrahmen - auch wenn unerwartete Projekte die Arbeiten beeinflusst haben: Zum einen hatten archäologische Untersuchungen des Landeskonservators im Bereich Kirchplatz die Arbeiten sechs Wochen behindert, zum anderen wurde das Projekt VDSL-Leitungen der Telekom für schnelle Internet-Verbindungen in die Arbeiten integriert: Die Kabel konnten in Leerrohren verlegt werden, die ohnehin schon "vorbeugend" für weitere Leitungen im Boden verlegt worden waren, so Gordon Scheel von der Tiefbaufirma Heinrich Loock GmbH.

Das Großprojekt (Baustart November 2012) umfasste die unter- und oberirdische Sanierung / Neugestaltung der Viersener Straße ab Martinsplatz/Auf der Bleiche über den gesamten Kirchplatz bis zur Einmündung der Straße in der Silbert in die Schottelstraße. Die Kosten: 1,2 Millionen Euro für die Arbeiten an Regenwasser- und Schmutzwasserkanal sowie 2,4 Millionen Euro für den Straßenausbau und die Platzgestaltung - komplett bezahlt von der Stadt, weil Anträge auf Landeszuschüsse nicht genehmigt wurden.

Für den "Oberflächen-Betrachter" ergibt sich ein komplett neues Bild im Ortskern, das moderne Elemente mit den historischen Gebäuden verbindet: moderne Laternen, Spielbereiche, Haltestellenhäuschen, Sitzbänke und Fahrradständer sowie eine großzügig angelegte Pflasterung vergrößern den Raum. Dabei ist auch ein Bereich für die Tribüne beim Schützenfest vorgesehen. Der städtebauliche Entwurf ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt und des Planungsbüros, so Iveta Andres (Stadt Willich), aber auch Anregungen der Bürger wurden aufgegriffen.

Sie hat die Baumaßnahme mit Andreas Hand, dem Leiter des Geschäftsbereiches Landschaft und Straßen, betreut. Unter anderem war sie Ansprechpartnerin im zeitweilig eingerichteten Baustellenbüro: "Zu Anfang war die Nachfrage groß, weil die Bürger glaubten, noch an der Gestaltung mitwirken zu können. Danach ist es abgeebbt." Das Feedback zu der Arbeit der Baufirma sei "sehr positiv gewesen, die Arbeit war auch aus unserer Sicht sehr lobenswert", meinte sie.

Allerdings hat es auch Nachfragen gegeben - etwa warum es verschiedene Ausschachtungen für die Hausanschlüsse gab oder warum die neue Trinkwasserleitung nicht sofort angeschlossen wurde, so Scheel. Das liege an Bau- oder Hygienevorschriften: So muss eine Trinkwasserleitung drei Mal keimfreie Proben ergeben, erst dann kann von Alt- auf Neurohr umgeschaltet werden, erklärte er. Der Anrather Ortskern sei wesentlich attraktiver geworden, so Willichs Bürgermeister Josef Heyes. Er sei dankbar, dass die Anlieger und Geschäftsleute die Arbeiten und die finanziellen Einbußen mit Geduld ertragen hätten.

(djm)
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