Stadt Willich Anrather Ärztehaus soll erweitert werden

Stadt Willich · Der Krefelder Projektentwickler David Rolef stellt seine Pläne vor. Und Willy Kerbusch führt wegen des Ambulatoriums Gespräche.

 So sieht der geplante Neubau des Ärztehauses "Haus Medicus" an der Schageshofstraße in Anrath aus. Die Planer sehen dort im Erdgeschoss auch ein Café vor, das als zentraler Wartebereich für die Arztpraxen gedacht ist.

So sieht der geplante Neubau des Ärztehauses "Haus Medicus" an der Schageshofstraße in Anrath aus. Die Planer sehen dort im Erdgeschoss auch ein Café vor, das als zentraler Wartebereich für die Arztpraxen gedacht ist.

Foto: ROLEF

Weiter wird daran gearbeitet, nach der Schließung des Katharinen-Hospitals die ärztliche Versorgung in Willich zu verbessern. Ein Weg ist ein "Ambulatorium" in Alt-Willich. "Dazu werden in den nächsten vier bis sechs Wochen die entscheidenden Weichen gelegt", sagte vorgestern Beigeordneter Willy Kerbusch. Aber auch im Stadtteil Anrath soll an der Schageshofstraße ein großer Ärzte-Komplex, "Haus Medicus" genannt, entstehen.

In Anrath gibt es dort schon ein Ärztehaus, in dem unter anderem seit langem Frauenärztin, Zahnarzt, Orthopäde und Physiotherapeut arbeiten. "Aber das Haus ist in die Jahre gekommen, muss dringend saniert und barrierefrei hergerichtet werden", meint David Rolef. Der Krefelder ist Projektentwickler, seit etwa fünf Jahren aber auch Eigentümer des großen Grundstücks im Eckbereich L 361/Schageshofstraße. Der 36-jährige Unternehmer hat neben der Sanierung des Altgebäudes vor, davor einen weiteren dreigeschossigen Komplex zu setzen, mit einem Café, einer Apotheke und Praxisräumen für weitere Mediziner.

Gerade stellt David Rolef sein Projekt in der Hausbrauerei Schmitz-Mönk vor. Dabei kommt der Unternehmer ins Schwärmen, als er die Funktionalität des neuen Komplexes erläutert. Aus gutem Grund hatte er die Warteräume der Praxen relativ klein konzipiert: "Ich möchte im Erdgeschoss so eine Art Warte-Café einrichten, in dem die Patienten bei Musik und TV entspannt sitzen, etwas essen und trinken können." Die Patienten loggen sich dort mit Namen und dem Arzt, den sie besuchen möchten, ein, erhalten eine Nummer, die dann dort aus den jeweiligen Praxen aufgerufen wird. Und im oberen Staffelgeschoss, in dem zum Beispiel ein Kinderarzt praktizieren könnte, hat er die Außenfläche zu einem kleinen Spiel- und Erlebnisparcour gemacht. Alt-und Neubau sollen eine Verbindung und einen Aufzug erhalten.

In Anrath gibt es noch den Bedarf für einen Allgemeinmediziner und einen Facharzt. Einen HNO-Arzt und einen Augenarzt gibt es in dem Stadtteil gar nicht. Einige Ärzte waren neben Finanziers und Kommunalpolitikern zu der Präsentation gekommen. "Ich höre mir das mal an, aber ich brauche mindestens einen Platz von 250 Quadratmetern", sagt der praktische Arzt Gregor Golombiewski. Auch das sei kein großes Problem: Rolef hatte zwar im Neubau gleich fünf Praxen vorgesehen, diese könnten teilweise aber auch zusammengefasst und dann bis zu 300 Quadratmetern groß sein.

Rolef führte weiter aus, dass er erste Gespräche mit Interessierten geführt habe. Bis auf die "Kleeblatt-Apotheke" habe er aber noch keine konkrete Zusage. "Zwei bis drei Ärzte brauche ich noch, neben dem Café-Betreiber", sagt er. Sollte dies nicht klappen, könnten dort Privatkliniken oder Wohnungen entstehen. Von weiteren Zusagen macht Rolef den Baubeginn abhängig. Architekt ist der Anrather Artur Dahmen. Der geht von einer Bauzeit von zehn bis zwölf Monaten aus. Genügend Parkplätze seien, so Dahmen, vorhanden: 37 auf dem Grundstück, 28 auf einem öffentlichen Parkplatz in unmittelbarer Nähe.

Zum Ambulatorium in Alt-Willich. Auf Nachfrage sagte Willy Kerbusch, Geschäftsführer der städtischen Grundstücksgesellschaft, dass man gerade bei den entscheidenden Vertragsverhandlungen sei. Unter anderem mit Fachärzten, Apotheke, Sanitätshaus und einem Notarzt. Das Ambulatorium solle so eine Art kleines "Beobachtungs-Krankenhaus" werden, in dem die Patienten auch über Nacht bleiben könnten, ehe sie dann entweder nach Hause entlassen oder zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus kämen. Allerdings muss das Gebäude auf einem städtischen Grundstück im Stahlwerk Becker neben der ehemaligen Offiziers-Messe an der Anrather Straße noch gebaut werden. Ein möglicher Investor ist Christian Paschertz mit seiner Grundstücks GmbH. Eine Entscheidung hierüber falle, so Kerbusch, noch in diesem Jahr. Christian Paschertz bestätigte jedenfalls gegenüber der RP sein großes Interesse. Baubeginn könne, so Kerbusch, Anfang 2016 sein.

(wsc)
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