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Stadt Willich Anrather Eltern wehren sich

Stadt Willich · An der Albert-Schweitzer-Grundschule soll es im kommenden Schuljahr nur noch zwei Klassen für i-Dötzchen geben. Knapp 200 Anrather gehen nun mit einem Bürgerantrag gegen den politischen Beschluss vor.

 Seit 2016 ist die Albert-Schweitzer-Grundschule eine Ganztagsschule. Für das kommende Schuljahr gibt es 62 Anmeldungen, aber nur noch 50 Plätze. Eine Elterninitiative wehrt sich dagegen.

Seit 2016 ist die Albert-Schweitzer-Grundschule eine Ganztagsschule. Für das kommende Schuljahr gibt es 62 Anmeldungen, aber nur noch 50 Plätze. Eine Elterninitiative wehrt sich dagegen.

Foto: Wolfgang Kaiser

An der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) in Anrath soll es im Sommer nur noch zwei statt jetzt drei Klassen für i-Dötzchen geben - mit der Folge, dass wohl nach jetzigem Stand zwölf Erstklässler abgelehnt werden müssen. 62 Kinder wurden dort angemeldet. Die Politik hat das Ende vergangenen Jahres so beschlossen, denn nach den gesetzlichen Vorgaben zur Berechnung der Klassenrichtzahl kam heraus, dass zwei Grundschulen im kommenden Schuljahr eine erste Klasse weniger einrichten müssen. Die Politik entschied sich für die ASS sowie die Grundschule Wekeln (63 Anmeldungen). Knapp 200 Bürger aus Anrath wollen das aber nicht hinnehmen und lassen Bürgermeister Josef Heyes heute einen vierseitigen Bürgerantrag überreichen: Der Stadtrat möge die Entscheidung in seiner Sitzung am 2. Februar zurücknehmen.

Die städtische Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger macht den Antragstellern allerdings wenig Hoffnung, dass die ASS 2017 doch noch eine dritte Eingangsklasse bekommt: "Die Gründe für die politische Entscheidung haben sich nicht geändert. In Anrath gibt es ein ausreichendes Grundschulangebot", sagte Schwerdtfeger gestern im Gespräch mit unserer Redaktion. Wer sein an der ASS abgelehntes Kind nicht auf die konfessionelle Gottfried-Kricker-Schule Grundschule in Anrath schicken wolle, müsse nach Schiefbahn ausweichen.

Die Elterninitiative um Georg Bartilla, Thomas Bias, Vera Lotito und Birger Vogt sieht den Stadtteil Anrath als benachteiligt an, eine ausgewogene Verteilung der Eingangsklassen sei nicht erkennbar. Ein Stein des Anstoßes: An der Kolpingschule in Alt-Willich wurden 67 Erstklässler zum Schuljahr 2017 angemeldet, dort bleibt es aber bei drei Eingangsklassen. Auch die Grundschule Willicher Heide hätte aus Sicht der Eltern eher eine Klasse abgeben müssen als die ASS, denn dort müssen lediglich sieben Kinder abgewiesen werden.

Was Georg Bartilla von der Elterninitiative zudem nicht einleuchten will: Die Schule Im Mühlenfeld darf laut Begründung der Verwaltung zwei Eingangsklassen behalten, da sie als erste Anlaufstelle für nicht Deutsch sprechende Kinder gilt. Das sei aber bei der Albert-Schweitzer-Schule in Anrath ebenso, sagt Bartilla, hinzu kämen an der ASS Inklusions-Kinder. Das sieht auch Brigitte Schwerdtfeger, doch für sie ist dieser Umstand gerade ein Grund dafür, die Zahl der Eingangsklassen zu begrenzen, um die Schule nicht zu überfordern. Und deswegen sei die Zahl der Schüler in den beiden Eingangsklassen der ASS auch auf je 25 begrenzt worden. Zudem: Hätte man der Schule Im Mühlenfeld eine Eingangsklasse weggenommen, wäre sie nur noch einzügig: "Es ist aber politischer Wille, die Einzügigkeit einer Grundschule zu vermeiden", so Schwerdtfeger im Gespräch mit der RP. Die Elterninitiative sieht in der Begrenzung auf 25 Kinder pro Klasse allerdings nur "einen scheinheiligen Versuch, einen ,Pseudo-Ausgleich' herzustellen".

Georg Bartilla will die Hoffnung nicht aufgeben, dass sich der Stadtrat zugunsten der Elterninitiative umentscheidet: "Die Politik hat die Möglichkeit, die Eingangsklassen anders auf die Grundschulen aufzuteilen oder bei der Bezirksregierung eine Sondergenehmigung für eine zusätzliche Klasse zu erwirken." Widersinnig ist für Bartilla auch, dass die Zahl der Eingangsklassen an der ASS ausgerechnet jetzt verkleinert werden soll. Denn im Schuljahr 2016, also im ersten Jahr, in dem die Schule einen offenen Ganztag anbot, wurden dort 57 Kinder angemeldet und auf drei Klassen verteilt. "Jetzt, da 62 Kinder angemeldet wurden, sollen es nur zwei Klassen sein?", fragt Bartilla. Er ist davon überzeugt, dass die ASS als offene Ganztagsgrundschule weiterhin stabile hohe Anmeldezahlen haben wird. Zudem, bemängeln der Eltern der Initiative, werde bei den Prognosen das Neubaugebiet auf dem ehemaligen Verseidag-Gelände nicht ausreichend berücksichtigt.

(RP)
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