Stadt Willich Anregungen für die Freizeit geben

Stadt Willich · In der Freizeit muss man nicht nur vor dem Computer sitzen. Das wollte der Deutsch-Lettische Freundeskreis mit einer Ausstellung im Vereinshaus KUDL in Neersen zeigen. Ein Dutzend Aussteller stellte seine Hobbys vor und gab Tipps.

 Paul Konzen aus Viersen zeigte im KUDL das Herstellen von Tiffany-Glaskunst. Dabei werden bunte Glasstücke nach der Ummantelung mit Kupferfolie mit Lötzinn verbunden. Es entstehen Glasbilder, aber auch dreidimensionale Formen.

Paul Konzen aus Viersen zeigte im KUDL das Herstellen von Tiffany-Glaskunst. Dabei werden bunte Glasstücke nach der Ummantelung mit Kupferfolie mit Lötzinn verbunden. Es entstehen Glasbilder, aber auch dreidimensionale Formen.

Foto: Hüskes

Einige gestrickte und nett dreinschauende Poller-Überzüge an der Hauptstraße, wie Kudeline oder DeLe, bekommen bald Verstärkung. Agnes Brock vom Strick-Café zeigte gerade die zweite "Ballerina", natürlich wegen der bevorstehenden Fußball-WM mit einem Fußball und in den deutschen Farben. Auch diese werden jetzt unmittelbar vor dem "KUDL" positioniert, in dem am Wochenende der Deutsch-Lettische Freundeskreis eine Ausstellung zum Thema Freizeitgestaltung gezeigt hat.

KUDL steht für "Kultur, Unterhaltung — Deutsch-Lettisch" und ist seit langem das Vereinshaus des Freundeskreises. "Wir wollten diesmal einmal zeigen, dass man nicht nur am Computer oder durch das Chillen seine Freizeit verbringen kann", sagte gestern die Vorsitzende des vereins, Hildegard Heber-Spahn. Die jüngeren wie älteren Damen des offenen Strick-Cafés, die sich dort jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat treffen, jeweils ab 16.30 Uhr, hatten die Idee zu der kreativen Schau gehabt.

Rund zwölf Aussteller waren vertreten. Darunter war Hans Tüffers aus Nettetal-Lobberich, der seit längerem mit dem Neersener Kreis freundschaftlich verbunden ist. Der 73-Jährige erinnert sich noch genau an einen Urlaub im Alten Land im Jahr 2009 und an seinen Kommentar, als seine Ehefrau Brigitte für 95 Euro ein kupfernes Spinnennetz erwarb. "Bist du denn wahnsinnig, so viel Geld dafür auszugeben, dafür kann ich das auch selber machen." Gesagt, getan. Seit dieser Zeit hat Tüffers die Blechschere nicht mehr aus der Hand gelegt. Libellen, Frösche, Vogelschaukeln mit lustig dreinschauenden Eulen und Spatzen brachte er diesmal mit. Das alles hat sich der ehemalige Textiler selbst beigebracht. Er sagte: "Das erste Löten war eine Katastrophe, aber dann klappte es immer besser.

Aus Anrath stellte Michael Ehemann seine zumeist sakralen Öl- und Acrylbilder aus. Und Hobbyfotograf Hartmut Strohmeyer (Viersen) seine vielen Fotos vom Niederrhein, auf Postkarten oder in Kalendern. Durch sein Hobby lernte er übrigens im Sardinien-Urlaub 2009 seine Brigitte kennen, die er zwei Jahre später heiratete.

"Man sollte mit kleinen Sachen beginnen, mit Vögeln, Schmetterlingen oder Sonnenblumen und einen Grundlehrgang besuchen", sagte der ebenfalls als Viersen kommende Tiffany-Künstler Paul Konzen (65). Der ehemalige Maschinenbaumeister hatte zu seinem 38. Geburtstag den ersten Grundkasten geschenkt bekommen. Ab diesem Zeitpunkt wurde Tiffany für ihn das Hobby Nummer eins, wobei sein Nachbar Eduard Eggert sein Lehrmeister war. Die zweitägige Ausstellung wurde gut besucht. Auch junge Aussteller waren darunter. Wie die 13-jährige Vivien Brock aus Wekeln mit ihren Ketten, Armbändern und Ohrringen.

(wsc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort