Stadt Willich "Arbeitskreis Fremde" bei Bundespräsident Gauck

Stadt Willich · "Es war schon eine große Ehre für uns, dass wir dabei sein durften", sagte die Vorsitzende des "Arbeitskreises Fremde", Jutta van Amern. Sie durften gemeinsam mit Maria Funken, die sich ebenfalls seit langem für die Flüchtlinge einsetzt, über den Roten Teppich ins Berliner Schloss Bellevue gehen. Dort hatte Bundespräsident Joachim Gauck zum alljährlichen Bürgerfest in erster Linie die Vereine, Stiftungen und Initiativen eingeladen, die sich im Ehrenamt in besonderer Weise für Sport, Kultur, Umwelt, für bedürftige Menschen oder für die Flüchtlinge einsetzen.

"Mit dem Bundespräsidenten konnten wir leider nicht sprechen", sagte Jutta van Amern, die aber die Tour als sehr schön und interessant bezeichnete. So hatten die beiden Damen aus Anrath auch Kontakte zu anderen Flüchtlings-Initiativen geknüpft und dabei auch Ehrenamtliche aus der Pferdestadt Verden kennengelernt. Jutta van Amern: "Dort kümmern sich die Ehrenamtlichen im Auftrag der Stadt ganz um die Asylbewerber, sind zum Beispiel auch für die Wohnraumbeschaffung zuständig." Dies ist in Willich anders. Besonders beeindruckt waren die Zwei von einer gehandicapten jungen Dame, die aktiv bei einem Löschzug der Feuerwehr mitmachte. Informativ seien ferner Gespräche mit Verantwortlichen der Initiative "Schüler helfen leben" gewesen.

Das zweitägige Fest, das nach Angaben des Bundespräsidialamtes von rund 21.000 Menschen besucht wurde, stand ganz im Zeichen der Flüchtlingsarbeit. Gauck hob bei seiner Begrüßung heraus, dass ohne dieses ehrenamtliche Engagement die Aufnahme der vielen Flüchtlinge überhaupt nicht bewältigt werden könnte.

Einige Prominenz war dabei, so unter anderem Schauspieler Hannes Jaenicke, Nina Ruge oder Frank Plasberg. Ein "Selfie" mit Johannes Gauck hat Jutta van Amern aber nicht gemacht. "Da bin ich nicht der Typ zu, ich führe lieber das direkte Gespräch." Zurück in Willich hatte die Damen der Alltag schnell wieder eingeholt. "Derzeit bereiten wir uns darauf vor, dass vielleicht doch noch in diesem Jahr weitere Flüchtlinge zugewiesen werden", sagte Jutta van Amern. So würden unter anderem in Zusammenarbeit mit der Stadt Willich frei werdende Wohnungen sofort renoviert, um direkt Platz für die Neuankommenden zu schaffen. Erfreut war sie noch darüber, dass zuletzt ein Ehrenamtlicher gefunden werden konnte, der mit einigen Analphabeten den Deutsch-Unterricht mache.

(wsc)
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