Stadt Willich Arbeitsmarkt: Optimistisch ins neue Jahr

Stadt Willich · In den abgelaufenen zwölf Monaten ist die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Viersen um 590 zurückgegangen. Die Unternehmerschaft warnt vor fatalen Fehlern bei der Digitalisierung.

 Unternehmen sollen ihren Mitarbeitern keine Angst vor der Digitalisierung machen. Sie sollen sie im Gegenteil auf diesem Weg mitnehmen.

Unternehmen sollen ihren Mitarbeitern keine Angst vor der Digitalisierung machen. Sie sollen sie im Gegenteil auf diesem Weg mitnehmen.

Foto: thinkstock

Blickt Dirk Strangfeld, Leiter der Arbeitsagentur für Krefeld-Kreis Viersen, auf das abgelaufene Jahr zurück, so ist er ganz zufrieden: Es gibt mehr Beschäftigte, eine hohe Nachfrage und sinkende Arbeitslosenzahlen. Zum Jahresende waren im Kreis Viersen 9804 Frauen und Männer arbeitslos, 14 mehr als im November, aber 590 weniger als vor einem Jahr. Der Arbeitsmarkt war auch 2017 wieder von großer Dynamik geprägt. 24.330 Personen meldeten sich arbeitslos, auf der anderen Seite bekamen 25.330 eine neue Stelle.

 Sie präsentierten gestern die Zahlen des Arbeitsmarkts (v.l.): Ralf Sibben, Dirk Strangfeld und Thomas Ziegler.

Sie präsentierten gestern die Zahlen des Arbeitsmarkts (v.l.): Ralf Sibben, Dirk Strangfeld und Thomas Ziegler.

Foto: michael becker

Strangfeld ist zuversichtlich, dass sich die positive Entwicklung in diesem Jahr weitergeht: "Aufgrund der überwiegend positiven Wirtschaftsprognosen bin ich verhalten optimistisch, dass sich die gute Entwicklung des vergangenen Jahres auch in der ersten Jahreshälfte fortsetzt. Für die nächsten zwei Monate allerdings rechnen wir saisonbedingt zunächst mit höheren Werten bei der Arbeitslosigkeit."

Über das Jahr gesehen haben alle Personengruppen von der positiven Entwicklung profitiert - bis auf die Schwerbehinderten, deren Arbeitslosenzahl stieg im Kreis Viersen um sieben auf 860. Gewinner waren die Langzeitarbeitlosen. Hier stehen mit 3906 Arbeitslosen 252 weniger zu Buch als Ende 2016. Trotzdem bleibt diese Gruppe problematisch. Obwohl sie meist besonders motiviert sind, bekommen ältere Arbeitnehmer oft keine Chance. Problem ist meist die zeitweilige Abwesenheit vom Arbeitsmarkt und dadurch entstandene Lücken. Thomas Ziegler von der DBG-Region Düsseldorf / Bergisches Land: "Sie müssen noch besser qualifiziert werden. Dafür müssen die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt werden." Qualifikation sei der Schlüssel, Menschen dauerhaft, zumal in eine sich wandelnden Arbeitswelt, in Beschäftigung zu bringen, betont Strangfeld.

Stichwort wandelnde Arbeitswelt, sprich Digitalisierung. Hier warnt Ralf Sibben, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Niederrhein, davor, die Beschäftigten zu verunsichern. Sie dürften keine Angst bekommen, dass durch weitere technische Fortschritte ihre Stellen gefährdet sind: "Man muss die Menschen mitnehmen und keine Ängste erzeugen."

Einen Sonderfall stellen die Flüchtlinge dar. Nachdem der Zuzug weitgehend beendet ist, sieht es die Arbeitagentur nun als wichtige Aufgabe an, sie möglichst dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Instrumente sind der Spracherwerb und die Vermittlung berufsspezifischer Kenntnisse. Die Verantwortlichen wissen aber genau, dass das nicht von heute auf morgen geht: "Das ist ein mehrjähriger Prozess", betont Strangfeld.

(RP)
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