Stadt Willich Automatenaufbrüche: Vier Männer in Haft

Stadt Willich · Mindestens 27 Zigarettenautomaten sollen vier Solinger aufgebrochen haben - darunter sind auch zwei Taten in Willich. Ob die Täter auch für die Automatensprengung am Sonntag in St. Tönis verantwortlich sind, ist noch nicht klar.

 Die vier Männer, die verhaftet wurden, sollen mindestens 27 Zigarettenautomaten aufgehebelt haben. Dass sie auch für die Sprengung des Automaten in St. Tönis am Sonntag verantwortlich sind, ist nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich.

Die vier Männer, die verhaftet wurden, sollen mindestens 27 Zigarettenautomaten aufgehebelt haben. Dass sie auch für die Sprengung des Automaten in St. Tönis am Sonntag verantwortlich sind, ist nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich.

Foto: GJU

Sind die Täter, die am Sonntagabend gegen 23.35 Uhr in St. Tönis einen Zigaretten- und Kondomautomaten gesprengt haben, schon gefasst? "Auszuschließen ist das nicht, wir haben dafür aber noch keine Belege", sagt der Wuppertaler Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert auf Nachfrage unserer Redaktion. Verantwortlich sein dürften die vier Männer, bei denen gestern am frühen Morgen um 6 Uhr in Solingen die Handschellen klickten, aber für zwei Automatenaufbrüche in Willich - sowie mindestens 25 weitere Taten.

Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Wuppertal hat die Kriminalpolizei gestern Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse gegen vier Männer im Alter von 24, 27, 27 und 37 Jahren vollstreckt. Den Maßnahmen gingen intensive Ermittlungen der EK Marlboro der Polizei Solingen voraus, die seit November 2016 geführt wurden. Die Beschuldigten sind dringend verdächtig, in mindestens 27 Fällen Zigarettenautomaten aufgebrochen zu haben. Dabei sollen die Männer vom 13. November bis zum 28. November vergangenen Jahres neben Tatorten in Solingen, Wuppertal und Mettmann auch andere Städte in Nordrhein-Westfalen aufgesucht haben. Ihnen werden Taten im Bereich Koblenz (Bendorf, Andernach), im Ruhrgebiet (Dortmund, Castrop-Rauxel, Kamen, Recklinghausen, Bochum), in Ostwestfalen (Rietberg) und am Niederrhein zur Last gelegt.

In der Nacht zum 28. November fuhren die Täter, so die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage, von Solingen aus zunächst nach Krefeld, wo sie gegen 0.50 Uhr am Reinersweg einen Zigarettenautomaten aufhebelten und mit 2300 Euro im Vergleich zur Beute (55 Euro) gewaltigen Sachschaden anrichteten. Danach ging es weiter nach Willich, wo sie gegen 1.10 Uhr an der Krefelder Straße aus einem Zigarettenautomaten 250 Euro mitnahmen und an der Hans-Böckler-Straße gegen 1.30 Uhr 300 Euro erbeuteten. Bevor es nach Hilden weiterging, stoppten die Täter noch an der Tönisvorster Straße in Viersen-Süchteln, wo die Beute mit etwa 1000 Euro deutlich höher ausfiel.

Die vier Solinger sollen die Taten gemeinschaftlich begangen haben, wobei nicht immer alle Tatverdächtigen gleichzeitig am Werk gewesen sein dürften. Nach den an den Tatorten gesicherten Spuren dürften es die Verdächtigen auf das Scheingeld in den Automaten abgesehen haben, die Zigaretten selbst ließen sie nämlich meistens zurück. Durch die Aufbrüche entstand ein Sachschaden von insgesamt mehr als 40.000 Euro, der Wert der Beute liegt bei etwa 7000 Euro.

Die Ermittlungen werden seitens der Staatsanwaltschaft in einem nach den erfolgten Personalverstärkungen neu gegründeten Dezernat für Umfangsverfahren geführt. Nach dem Ergebnis dieser Ermittlungen, wie der durch die Polizei erfolgten Auswertung von Spuren und zahlreichen Zeugenvernehmungen, erließ der zuständige Richter am Amtsgericht Solingen auf Antrag der Wuppertaler Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen die vier Männer. Sie wurden gestern Morgen in ihren Wohnungen in der Solinger Innenstadt festgenommen. Die weiteren Ermittlungen dauern an. Diese umfassen auch den Anfangsverdacht von mehr als 100 weiteren Automatenaufbrüchen und Wohnungseinbruchdiebstählen.

(RP)
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