Gemeinde Grefrath Autorenlesung: Mord im Grefrather Schwingbodenpark

Gemeinde Grefrath · "Als ich erfuhr, Vera schreibt einen Krimi war der erste Gedanke, warum einen Krimi? Aber wenn Vera sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann macht sie das auch", plaudert Waltraud Pawendenat aus dem Nähkästchen. Eine Ansage, die bei den Besuchern der Buchstart-Party von Vera Nentwich in der Grefrather Bäckerei Oomen die ersten Schmunzler hervorlockt. Warum es ein Krimi mit dem Titel "Tote Models nerven nur" geworden ist und warum mit einer Bäckerei doch eine eher etwas ungewöhnliche Location betreffend eine Lesung zum Tragen kommt, auf die Erklärungen müssen die Zuhörer nicht lange warten. Denn nach der kurzen Einführung von Waltraud Pawendenat greift Vera Nentwich selber zum Mikrofon. "Ich bin in Grefrath geboren, als es hier noch das Krankenhaus gab. Wann, das verrate ich aber nicht", meint sie mit einem charmanten Lächeln. Für ihr Alter ist ein bisschen Mathematik gefragt. Sie erzählt nämlich, dass sie 35 Jahre lang in Grefrath lebte und das seit 20 Jahren nicht mehr macht. Bei einem ihrer Besuche in Grefrath entstand dabei die Idee zum Krimi. "Ich fuhr an der Bäckerei Oomen vorbei und alles war so beschaulich. Ich dachte mir, wie würde es hier aussehen, wenn jetzt was passieren würde", erinnert sich Vera Nentwich.

Und dieses "Etwas passieren" geschah dann in ihrem Kopf. Sie entwickelt den Plot zu ihrem ersten Krimi. Wobei beim ersten Entwurf ein Profikiller und das Bundeskriminalamt (BKA) zum Einsatz kamen. Doch dieses Szenario verwarf die gebürtige Grefratherin wieder. Stattdessen rief sie die Steuerfachangestellte Sabine ins Leben, die vor der Bäckerei Oomen auf das Topmodel Judith trifft. Früher ihre beste Freundin, aber seit einem dramatischen Vorfall eine verhasste Feindin. Bevor Nentwich zum Buch greift, erzählt sie noch einiges zur Entstehung der verschiedenen Figuren ihres Buches, was den Zuhörern das Gefühl gibt, beim Entstehungsprozess dabei gewesen zu sein. Die Stimmung bei Oomen ist bestens, zumal Filialleiterin Claudia Kratz noch eine Überraschung parat hält. "Die Getränke des heutigen Abends gehen auf den Chef, der leider nicht kommen konnte und vielmals grüßt", sagt sie. Ausgerüstet mit Kaffee, Kakao, Kaltgetränken und Latte Macchiato machen es sich die Besucher bequem und erfahren kurze Zeit später die bedeutende Rolle eines ebensolchen Latte Macchiatos im Krimi. Wenngleich es mit einem Leichenfund losgeht. "Sie ist tot. Verdammt. Ich wollte mich entschuldigen", beginnt Vera Nentwich ihre Lesung und nimmt die Zuhörer mit auf eine Reise, in deren Mittelpunkt Grefrath steht.

Den Spaß, den Vera Nentwich selber beim Vorlesen hat, ist an ihren strahlenden Augen zu erkennen. Ihre freudige Aufregung ist nahezu greifbar. Die 55-Jährige macht dabei auf der ganzen Linie neugierig. Die von ihre ausgesuchten Lesestellen stellen die Hauptfiguren und einige der wichtigsten Schauplätze vor. Dabei lassen sie reichlich Platz für eigene Vermutungen. Der Schreibstil ist locker beschwingt, wobei Vera Nentwich aus der Sicht von Sabine in der Ich-Form schreibt. Eins ist am Ende der Veranstaltung klar, der Krimi ist spannend und unterhaltsam. Das Taschenbuch "Tote Models nerven nur" ist ab sofort für 9,95 Euro erhältlich. Das E-Book kostet 2,99 Euro.

(RP)
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