Kommentar Baumschützer müssen sich sputen

Die Willicher Politiker müssen sich nicht vorwerfen lassen, bei der Umgestaltung des Marktplatzes die Bürger nicht ins Boot geholt zu haben: Es gab eine Bürgerbefragung, jeder konnte seine Ideen in der Stadtschmiede einbringen, beim Werkstattverfahren wurden Anregungen der Bürger aufgenommen, und am Ende wurden die Pläne öffentlich präsentiert. Der Vorwurf des BUND, die Politik entscheide über die Köpfe der Bürger hinweg, ist unverschämt. Dennoch: Dass die Bäume vor der Kirche abgeholzt werden sollen, hatten viele Bürger bis vor wenigen Wochen nicht auf dem Schirm. Nun kämpfen sie leidenschaftlich für den Erhalt dieses Grüns und haben dabei auch gute Argumente auf ihrer Seite - allen voran die Tatsache, dass der teilweise Erhalt der Bäume Geld sparen würde. Wenn sie nun sachlich bleiben und sich auf Kompromisse einlassen, können sie vielleicht noch etwas bewegen. Jetzt müssen sie schnell Mitstreiter organisieren und zeigen, dass sie keine kleine Minderheit sind. Gelingt ihnen das nicht, müssen sie die Entscheidung der Politik hinnehmen. Das ist Demokratie, nichts Anderes.

Marc Schütz

(RP)
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