Stadt Willich Becker erklärt Schülern Humor

Stadt Willich · Der Kabarettist Jürgen Becker ist am Donnerstag an der Robert-Schuman-Europaschule aufgetreten. Nach einer Kostprobe aus seinem aktuellen Programm stellte er sich den Fragen des Publikums. Den Schülern hat es gefallen.

Bis gestern Nachmittag war Jürgen Becker unter den meisten Schülern an der Robert-Schuman-Europaschule noch kein bekannter Name. "Den habe ich vorher noch nicht gesehen", meint Natalie Brandt (16). Auch ihrer Freundin Loreen Hormans (16) ist der Kabarettist kein Begriff .

Den Lehrern dagegen schon. Die scheinen dem Auftritt des Kölners ungeduldiger entgegenzufiebern als die Jugendlichen. Mit einer halben Stunde Verspätung trifft Becker schließlich ein und legt prompt los: "Zu spät kommen ist ja eigentlich nicht so gut. Ich soll doch ein Vorbild sein." Die Lacher hat er auf seiner Seite.

Becker tritt ohne Gage auf.

250 Schüler der Oberstufe hatten sich gestern im Forum der Europaschule eingefunden. Die Lehrerin Ute Samland hatte den Auftritt des Kabarettisten, TV-Moderators und Autors Jürgen Becker organisiert. "Ich hatte davon gehört, dass er in Schulen auftritt und habe ihn kontaktiert. Er hat sofort zugesagt." Samland möchte den Schülern einen alternativen Zugang zu Literatur und Kunst bieten. So ist die Veranstaltung aber auch verpflichtend für die Klassen 11 bis 13.

Becker tritt ohne Gage auf. Im Gegenzug haben Schüler und Lehrer Geld für sein Projekt an einer Kölner Hauptschule gesammelt. 600 Euro sind zusammengekommen. Becker unterstützt an der Hauptschule die Schulabgänger mit Migrationshintergrund bei ihren Bewerbungen. "Dieses Jahr haben fast 50 Prozent der Abgänger einen Ausbildungsplatz bekommen", erzählt er nach seinem Auftritt. Zuvor hatte er eine knappe Stunde für Unterhaltung gesorgt.

Der 51-Jährige präsentierte einen Mix aus seinem Soloprogramm "Was glauben Sie denn?" und der WDR-Fernsehsendung "Der dritte Bildungsweg". Dabei versuchte er den Schülern unter anderm zu erklären, was Humor bedeutet, was im Gehirn vor sich geht, wenn der Mensch lacht — immer mit ironischen Unterton in der kölschen Stimme. In seiner hellblauen Jeans und der dunklen Lederjacke unterschied er sich vom Erscheinungsbild her nicht wesentlich von den jungen Zuhörern. Den Lachern nach zu urteilen, kamen die Späße des Kölners beim Publikum gut an.

"Haben Sie vor einem Auftritt Angst davor, dass nicht gelacht wird?", fragte ein Schüler bei der anschließenden Fragerunde. Beckers Antwort: "Doch, wie eben zum Beispiel einmal." Die Schüler lachen. Und Natalie und Loreen werden den Namen Jürgen Becker nicht so schnell vergessen. "Der war witzig", meinen beide.

(RP)
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