Stadt Willich Bei Alexander stimmt die Chemie

Stadt Willich · Gerade hat Alexander Bonkowski sein Abi gemacht, jetzt steckt er schon in der nächsten Prüfung. Der Schiefbahner nimmt an der Finalrunde für die 47. Internationale Chemie-Olympiade in Kiel teil. Dann beginnt er ein Chemie-Studium.

 Alexander Bonkowski, hier mit seinem Chemielehrer Christoph Schoenauer, hat den Sprung in die Finalrunde der Chemie-Olympiade geschafft. Der 18-Jährige hat gerade am St. Bernhard-Gymnasium sein Abitur gemacht.

Alexander Bonkowski, hier mit seinem Chemielehrer Christoph Schoenauer, hat den Sprung in die Finalrunde der Chemie-Olympiade geschafft. Der 18-Jährige hat gerade am St. Bernhard-Gymnasium sein Abitur gemacht.

Foto: WOLFGANG KAISER

Im Mai vergangenen Jahres waren es über 1700 Schüler, die an den Start gingen. Jetzt sind es nur noch 15, die die Chance haben, nach Aserbaidschan zu reisen. Einer davon ist Alexander Bonkowski. Gemeinsam mit vier weiteren Teilnehmern aus NRW hat er den Sprung in die Finalrunde für die 47. Internationale Chemie-Olympiade geschafft. "Als ich mich im Mai 2014 mit den Aufgaben für die erste Runde beschäftigte, hätte ich nie gedacht, dass ich es in die Finalrunde schaffe", meint der 18-Jährige, der gerade am St. Bernhard-Gymnasium sein Abitur gemacht hat. Schon in den beiden vorausgehenden Jahren hatte er am Wettbewerb teilgenommen und den Sprung in die zweite Runde geschafft. Aber dann kamen Klausuren dazwischen und "irgendwie habe ich dem Ganzen nicht soviel Gewicht gegeben. Aber jetzt habe ich mir gedacht, ist das meine letzte Chance. Schließlich geht die Schulzeit zu Ende", berichtet Bonkowski.

Für Chemie hat er sich schon immer interessiert. Bei den Differenzierungskursen in der achten Klasse musste er nicht lange überlegen. Chemie gehörte dazu, und damit begann eine Leidenschaft. Gefördert durch die damalige Chemielehrerin nahm er am NRW-Wettbewerb "Chemie entdecken" teil. Nach diesem ersten Erfolg entstand der Wunsch, sich in weiteren Wettbewerben zu messen. "Mit Chemie kann man so viele Dinge im Alltag erklären. Man kann kreativ sein, gleichzeitig ist es absolut logisch", erklärt er seine Begeisterung für das Fach. Beim aktuellen Wettbewerb musste der Schüler in der ersten Runde fünf Aufgaben zu unterschiedlichen Gebieten lösen. Mit den Aufgabentypen an sich hatte er durch die beiden Vorjahre reichlich Erfahrungen. Der Sprung in die zweite Runde schloss sich an. Diese gestaltete sich schon deutlich anspruchsvoller, wobei der Zeitrahmen zudem bedeutend enger gesetzt war. In seiner Freizeit fuhr Bonkowski zur Bibliothek der Düsseldorfer Uni, wo er entsprechende Fachliteratur mit Begeisterung studierte. Wurde die erste Runde noch über die schuleigenen Lehrer korrigiert, so gingen die Ergebnisse der zweiten Runde an die Bezirksregierung nach Düsseldorf. Auch die zweite Runde meisterte der Schiefbahner mit Bravour. Für die 20 besten Teilnehmer aus NRW stand dann vom 31. Januar bis 3. Februar ein Landesseminar bei Bayer in Leverkusen an. Im dortigen Ausbildungslabor konnte praktisch gearbeitet werden. Das empfand Bonkowski als sehr spannend. In die dritte Runde trat der junge Mann mit zwölf weiteren Teilnehmern aus NRW an. Mitte März ging es in Göttingen darum, wer den Sprung in die Finalrunde schaffen würde. Die Teilnehmer erlebten unterschiedlichste Vorträge, wobei ihr Wissen anschließend in zwei fünfstündigen Klausuren geprüft wurde. "In den Osterferien habe ich dann eine Mail erhalten, dass ich nach Kiel zur Finalrunde reisen würde. Ich habe mich riesig gefreut und war gleichzeitig total aufgeregt", erzählt Bonkowski, der Chemie als drittes Fach mit ins Abitur genommen hat und den Grundkurs mit einer glatten eins abschloss. "Ich bin stolz auf die Leistung von Alexander. Er hat im Bereich des Wettbewerbs jede Menge Eigeninitiative gezeigt und sich selbstständig weitergebildet", lobt Chemielehrer Christoph Schoenauer die Leistung seines ehemaligen Schülers.

Auf die Finalrunde hat Bonkowski sich gut vorbereitet. Es gibt entsprechend Vorbereitungsaufgaben im Internet, mit denen er sich unter anderem beschäftigte. In Kiel erwartet ihn und die anderen 14 Teilnehmer ein gut ausgestattetes Labor für Experimente. Es gilt eine praktische und eine theoretische Prüfung mit anspruchsvollen Aufgaben, weit über Schulniveau hinaus, zu absolvieren. Aber egal, wie es in Kiel ausgeht, die Chemie wird den Schiefbahner weiter begleiten. Er will nämlich Chemie studieren.

(tref)
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