Stadt Willich Bürgerinitiative ist nicht generell gegen das Schiefbahner Dreieck

Stadt Willich · Nach einer Flugblattaktion gewinnt die Bürgerinitiative Verkehrsbelästigung Schiefbahner Norden mehr als 80 Unterstützer hinzu und sucht den Dialog.

 Die Willicher Straße: Anlieger befürchten noch mehr Verkehr.

Die Willicher Straße: Anlieger befürchten noch mehr Verkehr.

Foto: wka

Die Bürgerinitiative Verkehrsbelästigung Schiefbahner Norden will ihr "Verhinderer-Image" ablegen. Das sagte Ralf Lück, einer der Sprecher der Initiative, nach einem Informationsabend der Gruppe am Mittwochabend in Schiefbahn. Die Gruppe war entstanden, nachdem im Spätsommer 2013 Pläne der Stadt bekannt geworden waren, das "Schiefbahner Dreieck" genannte Areal an Korschenbroicher Straße und Willicher Straße zu bebauen. Anlieger befürchten zusätzliche Verkehrsbelastung für Schiefbahn. Mehrfach hatte die Initiative jüngst vor allem Politiker der CDU, aber auch der SPD heftig beschimpft. Beide Fraktionen hatten im Planungsausschuss für einen Aufstellungsbeschluss gestimmt, der ein offizielles Bebauungsplanverfahren für das Schiefbahner Dreieck eröffnet, dessen Ausgang aber als völlig offen bezeichnet.

Nach einer Werbeaktion mit Flugblättern um Unterstützer, die die Initiative Ende Februar gestartet hatte, verzeichnete Ralf Lück nach der Versammlung vom Mittwochabend 85 Neuanmeldungen. Er rechne auf Grund von Rückfragen, die zur Flugblattaktion eingegangen seien, mit weiteren Anmeldungen.

Die Initiative zeigte den rund 60 Vertretern aus Bürgerschaft, Politik und Handel, die gekommen waren, zunächst Filme über die Verkehrssituation in Schiefbahn. Lück sagte, die Initiative sei nicht generell gegen eine Bebauung des Schiefbahner Dreiecks, wenn sie für Bürger und Politik richtig sei. Er räumte aber ein, kein Rezept zu haben, wie man die Verkehrssituation in Schiefbahn verbessern könnte.

Rainer Höppner, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Schiefbahn, hatte an dem Treffen am Mittwoch ebenfalls teilgenommen. Es sei sehr gut gewesen, sagte er danach. Er habe nun den Eindruck, dass versucht werden soll, ohne Polemik nach Lösungen zu suchen. Die Chance für einen offenen Dialog sei nun da.

Christian Winterbach, Sachkundiger Bürger der Grünen im Planungsausschuss, sagte, er habe sich von dem Treffen mehr erhofft. Neue Erkenntnisse habe er nicht mitgenommen. Er habe Verständnis dafür, wenn die Antworten der Verwaltung auf einen Fragenkatalog die Initiative nicht zufriedenstellten. Alles sei sehr oberflächlich beantwortet worden. Da müsse nachgehakt werden. Auch die Antworten zu Kosten seien unbefriedigend beantwortet. Zunächst müsse aber das Verkehrsgutachten abgewartet werden.

Christian Pakusch (CDU) sagte, die Ergebnisse des Gutachtens würden noch nicht in der Sitzung des Planungsausschusses am kommenden Mittwoch vorliegen, erst in der darauf folgenden Sitzung. Sie ist für den 13. Mai vorgesehen. Als interessant bezeichnete Pakusch den Vorschlag eines Anliegers. Er fragte, ob eine Einbahnregelung sinnvoll sei, etwa in der Form, dass Verkehr über die Willicher Straße in den Ort einfahre und über Tupsheide und Königsheide wieder ausfahre. Das Treffen mit der Bürgerinitiative sei von Sachlichkeit geprägt gewesen. Er hoffe, dass die Diskussion in dieser Weise fortgeführt werde.

Ralf Lück sagte, die Initiative wolle einige Vorschläge wie eine Sperrung von Straßen für Lkw-Verkehr oder Fremdverkehr noch prüfen lassen. Auch sollte noch einmal geprüft werden, wie viel Durchgangsverkehr über die Hochstraße fahre und ob eine Nordumgehung von Schiefbahn nicht doch eine wesentliche Entlastung bringen würde.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort