Stadt Willich Bürgermeister verspricht Willicher Löschzug Hilfe
Stadt Willich · Am Ende der Generalversammlung des Alt-Willicher Löschzuges gab das Wirte-Paar Monika Schmitz und Horst Neven eine Saalrunde Kräuterschnaps aus. Ihnen war die Erleichterung darüber noch anzusehen, dass Stunden zuvor die Zwangsvollstreckung der traditionsreichen Gaststätte Krücken abgewendet werden konnte.
Die Anerkennung hatten sich aber auch die über 80 Wehrmänner mit ihrem Löschzugführer Herbert Aretz verdient. Nach dem umfangreichen Tätigkeitsbericht des langjährigen Geschäftsführers Johannes Zensen dankten der "schlagkräftigen Truppe" insbesondere Willichs Bürgermeister Josef Heyes, Hans-Joachim Donath (FDP), Kreis-Brandmeister Klaus-Thomas Riedel und der städtische Wehrführer Thomas Metzer.
Johannes Zensen sprach bezogen auf die Stärke des Löschzuges von einem "Rekordniveau". Denn neben den jetzt 83 Aktiven gehören 21 der Ehrenabteilung an. Und ebenfalls 21 junge Leute aus Alt-Willich machen bei der 52-köpfigen Stadt-Jugendfeuerwehr mit. Aus der Ehrenabteilung erhielten wenig später für ihr überdurchschnittliches Engagement Willi Grumbach und Leo Meuter die Bronzene Ehrennadel.
Einmal mehr war der Löschzug 2015 über 9200 Stunden für die Allgemeinheit unterwegs. Es waren exakt 201 Einsätze gewesen, etwas weniger als im Jahr 2014 (232). Nicht so erfreulich war der Anstieg der Fehlalarme. Zensen meinte vor allem diejenigen Einsätze, bei denen vor Ort festgestellt wurde, dass diese überhaupt nicht notwendig gewesen seien. Als Beispiel nannte er den zweiten Weihnachtstag, als etwa 20 Kameraden zu einem Einsatz beim Betreuten Wohnen am DRK-Heim Moosheide gerufen wurden. Dort musste eine hilflose Person hinter einer verschlossenen Eingangstür befreit werden. Zensen fragte: "Warum war nicht eine Mitarbeiterin mit einem Generalschlüssel vor Ort?"
Der Dank ging auch an die Unternehmen, die ihre Mitarbeiter zu den Einsätzen freistellen. Demnächst soll der Löschzug noch effektiver seine eigentlichen Aufgaben wahrnehmen können. So kündigte Heyes eine größere Unterstützung des Bauhofes bei der Beseitigung von Ölspuren auf den Straßen an. Auch bei der von der Wehr gewünschten zweiten hinteren Zufahrt zum Feuerwehrgerätehaus sei man jetzt entscheidend weitergekommen. Heyes: "Die Eigentumsverhältnisse sind endlich geklärt."
Die Befürchtungen, die Einsätze würden in der Flüchtlings-Aufnahmeeinrichtung des ehemaligen Krankenhauses zunehmen, bewahrheiteten sich nicht. "Hoffentlich bleibt das so bei der neuen Unterkunft an der Moltkestraße", meinten Verantwortliche.