Stadt Willich Der Engel der Kulturen kommt im nächsten Jahr nach Willich

Stadt Willich · Die internationale Kunst-Aktion "Engel der Kulturen" soll im kommenden Jahr auch in Willich einen Aktionstag bekommen. Im Sport- und Kulturausschuss stellten Anna Rieve und Kirsten Schwikkard von der Initiative LOT (lebendig, offen, tolerant) das Projekt vor. LOT-Ehrenamtliche kümmern sich in Willich um die Flüchtlinge, die die Bezirksregierung im ehemaligen Katharinen-Hospital untergebracht hat.

 In Heiligenhaus rollte die Skulptur bereits an Moscheen, Stolpersteinen und Kirchen vorbei.

In Heiligenhaus rollte die Skulptur bereits an Moscheen, Stolpersteinen und Kirchen vorbei.

Foto: Achim Blazy

Der "Engel der Kulturen" ist ein Projekt der Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten. Ihre Idee: "In die angespannte Situation zwischen den drei abrahamitischen Weltreligionen Islam, Juden- und Christentum bringen wir als bildende Künstler den Engel der Kulturen als vermittelndes Symbol ein", so die Erklärung auf ihrer Web-Seite. Beide haben eine kreisrunde Metall-Skulptur mit einem Durchmesser von 1,50 Meter geschaffen. Im Innenraum des Kreis-Randes sind die Symbole der Religionen (Davids-Stern, Kreuz und Halbmond) so angeordnet, dass die Aussparung die Gestalt eines Engels hat.

Am Aktionstag kommen die Künstler mit der Skulptur nach Willich und rollen sie zu verschiedenen Stationen (Schulen, Kindergärten ...), an denen dann individuelle Aktionen und Projekte stattfinden. Als Symbol wird an jedem Standort die Skulptur - auf dem Boden liegend - in Sand nachgebildet, um die Vergänglichkeit zu demonstrieren. Als bleibende Erinnerung wird an einer markanten Stelle in Alt-Willich eine Boden-Intarsie mit der Figur des Engels verlegt und gleichzeitig aus einem Stück Metall eine neue Intarsie hergestellt. Diese soll dann in der nächsten Stadt, in der das Kunstprojekt stattfindet, verlegt werden - so entsteht im Prinzip eine Vernetzung der Projekte. Die ausgeschnittenen Engels-Flächen sollen in einem weiteren Schritt zu einer Säule aufeinandergelegt werden - wobei jede Fläche den Namen der Herstellungsstadt trägt. Diese Säule soll in Jerusalem aufgestellt werden.

Auslöser der Idee ist die Erfahrung der Ehrenamtlichen in LOT, dass es im Rahmen der Flüchtlings-Betreuung viele positive persönliche Kontakte gibt. Die Aktion soll ein Zeichen der Verständigung und Kooperation der verschiedenen Religionen in Willich sein. Vertreter aller Religionen haben bereits signalisiert, dass sie das Projekt mittragen werden, berichteten Rieve und Schwikkard dem Ausschuss. Sie stellen sich einen Termin im April oder Mai 2016 vor. Die Willicher Kulturverwaltung will das Projekt begleiten und die Schulen mit einbeziehen.

Finanziert werden die Aktionen über den Verkauf von kleinen Anhängern oder Broschen in Engelsform, die in 50 Cent-Münzen gestanzt werden - jedes Objekt kostet 10 Euro. Außerdem gibt es Objekte aus Echtsilber, die ab 45 Euro kosten.

Die für Schule und Kultur zuständige Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger sagte, sie stehe bereits in "enger Abstimmung" mit der Technischen Beigeordneten Martina Stall, um einen geeigneten Platz für die Verlegung der Boden-Intarsie zu finden. Der Ausschuss nahm die Informationen zur Kenntnis und zeigte sich begeistert von der Idee.

Infos zum Projekt gibt es im Internet auf www.engel-der-kulturen.de

(djm)
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