Stadt Willich Der Kinderfinder-Aufkleber kommt

Stadt Willich · Die Willicher Verwaltung wird Familien in der Stadt kostenlos einen Aufkleber "Kinderfinder" anbieten. Das haben die Mitglieder des Ausschusses für Abgaben, Gebühren und Satzungen am Mittwochabend mehrheitlich entschieden. Der Aufkleber soll auf Türen der Zimmer geklebt werden, in denen sich üblicherweise Kinder befinden. So sollen Feuerwehrleute im Brandfall eine Orientierung bekommen und gezielter nach Kindern suchen können. Der reflektierende Aufkleber sei auch im Dunkeln oder bei Rauchentwicklung gut sichtbar, so die Willicher SPD in ihrem Antrag.

Bei diesem Thema gab es unterschiedliche Auffassungen. Die CDU wollte das Projekt nicht umsetzen, weil die Feuerwehr bereits gesagt hat, dass der Aufkleber keine Änderung bei der Einsatz-Taktik der Löschkräfte zur Folge haben werde, so Uwe Rieder. Das bestätigte Martin Zinnel, Leiter des Geschäftsbereichs Einwohner und Ordnung, in der Sitzung auf Nachfrage von Ralf Klein (FDP). Die Löschkräfte würden immer zuerst den Brandherd bekämpfen, auch wenn sich ein "Kinderfinder-Aufkleber" auf einer Tür befinde, so Zinnel.

Weiteres Argument der CDU: Es müssten dann vergleichbare Aufkleber entwickelt werden, wenn sich in Wohnungen / Häusern behinderte Menschen oder Senioren aufhielten.

Für das Projekt waren SPD, FDP und Grüne - allerdings in einer "abgespeckten" Version im Vergleich zum ursprünglichen Antrag: Es sollen zunächst nur 5000 Aufkleber mit Info-Flyer hergestellt werden. Das reicht für eine Erstverteilung in den Kindergärten, den Offenen Ganztagsschulen und beim jeweiligen "Tag der offenen Tür" eines Löschzuges aus. Auch die Neubürger-Mappen des Kinderschutzbundes könnten damit ausgestattet werden.

Dieser Schritt würde 1500 Euro kosten. Um in den Folgejahren genug Aufkleber und Flyer (ca. 1000 Stück) zu haben, würden jeweils etwa 300 Euro fällig.

Mirjam Hufschmidt (SPD) hatte argumentiert, dass der "Kinderfinder" ein Projekt des Verbandes der Freiwilligen Feuerwehren mit der Provinzial Versicherung sei. Es sei sicher auch bedenkenswert, ob andere Personengruppen berücksichtigt würden, aber der "Kinderfinder" wäre ein Anfang.

(djm)
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